Die nur in herausragenden Jahren produzierten Jahrgangschampagner (auch Vintage oder Millésimé) stellen die Crème de la Crème unter den Luxus-Schaumweinen der Champagne dar. Aber was genau unterscheidet einen Vintage von einem Non-Vintage? Und welches sind die Spitzenjahrgänge der besten Champagner-Marken wie Dom Pérignon und Co.?
Jahrgangschampagner: Die wesentlichen Fakten
Was unterscheidet einen Jahrgangschampagner von einem jahrgangslosen Non Vintage?
Die meisten Champagner-Flaschen tragen keine Jahrgangsangabe. Sie werden als Brut "Sans Année" oder "Non Millésimé" (dt. ohne Jahrgang) bezeichnet und machen fast 80 % der Produktionsvolumen der Champagne aus.
Der beste Jahrgang wird verewigt
Ein Jahrgangschampagner, auch Vintage oder Millésimé genannt, ist eine echte Rarität und macht nur 20 % der gesamten Champagnerproduktion aus. Diese prestigeträchtigen Cuvées werden nur in den besten Jahren, aus Trauben bester Qualität und aus einem bestimmten Jahrgang erzeugt. Die Herausgabe eines Jahrgangschampagners ist jedoch nicht nur eine Entscheidung der Champagnerhäuser, sondern auch des Champagner-Verbands. Bei der Herstellung von Vintage-Raritäten werden häufig Trauben aus Grand-Cru- und Premier-Cru-Weinbergen vorausgewählt, um die gesuchte Spitzenqualität zu erzielen. Die Jahrgangschampagner verkörpern die absolut höchste Qualität eines Champagnerhauses und werden in der Regel nur in begrenzten Mengen erzeugt, die ein enormes Lagerpotenzial aufweisen, wodurch die Preise für diese edlen Tropfen deutlich höher liegen.
Die Qualität der Trauben als Kernkriterium
Ein herausragender Jahrgang zeichnet sich in der Regel durch die Qualität der Trauben aus. Die Wetterbedingungen des Jahres sind ausschlaggebend für die Reife der Trauben, ihre Fruchtkonzentration und Extrakt sowie ihre Säurestruktur, weshalb ein Jahrgangschampagner nur in außergewöhnlich guten Jahren hergestellt wird. Je nach Stil der Cuvée werden die Trauben nach den Eigenschaften der Rebsorten Pinot Noir, Chardonnay und Pinot Meunier sowie nach der Typizität des Terroirs sorgfältig selektiert.
Das Know-How, der den Stil des Hauses prägt
Der richtige Lesezeitpunkt der Trauben ist eine wichtige Voraussetzung für Qualität und ein in der Praxis erprobtes Fachwissen. Für die Gewinnung dieser Spitzenweine werden die Trauben von Hand gelesen. Auch der Pressvorgang unterliegt einer gewissen gesetzlichen Regelung. Die Trauben werden schonend mit einem geringen Extraktionsgrad gekeltert und die erste "Cuvée", die besonders rein und komplex ist, wird separat vinifiziert. Sobald die alkoholische und malolaktische Gärung abgeschlossen ist, werden die Weine von Önologen und Experten mehrfach verkostet. Der Kellermeister, der neben seinem Fachwissen auch den Stil des Hauses prägt, trifft die Entscheidung, ob ein Jahrgangschampagner erzeugt werden soll.
Reifezeit: Ein langer Weg bis zum Genuss ...
Nach den Richtlinien der AOC Champagne muss ein Vintage-Champagner nach der zweiten Gärung mindestens drei Jahre reifen. Viele renommierte Häuser in der Champagne verlängern die Reifezeit eines großen Millésimé-Weins auf acht oder zehn Jahre. So lange bleiben die Flaschen in den dunklen Kreidekellern liegen. Während dieser langen Reifephase entwickeln die Jahrgangschampagner eine grandiose Komplexität und Raffinesse, ohne die Frische ihrer Jugend zu verlieren. Diese edlen Schaumweine zeichnen sich durch ihr enormes Lagerpotenzial aus, die sie insbesondere für Connaisseure und Liebhaber edler Tropfen hoch beliebt macht.
Was ist ein Non Vintage?
Während ein Non Vintage Brut-Champagner eine Cuvée aus mehreren Jahrgängen verkörpert, wird der Vintage - oder Jahrgangschampagner - aus einer Ernte von einem bestimmten Jahr gewonnen. Die Einzigartigkeit der Champagne liegt auch in der Vielfalt ihrer Terroirs und Parzellen, die dem Champagner seine außergewöhnliche Komplexität und Tiefe verleihen.
Die Besonderheit der Non Vintage Champagner besteht darin, dass bei der Assemblage eine große Vielfalt von Weinen aus verschiedenen Jahrgängen und Reserveweinen verwendet wird. Die verschiedenen Jahrgänge sowie die Vielfalt der Terroirs und Parzellen und die daraus hervorgehenden Champagner-Rebsorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier bieten eine enorme Auswahl an Weinen und Reserveweinen und bereichern das Profil dieser hochwertigen Schaumweine. So stellen reinsortige Non Vintages in Form eines Blanc de Blancs, Blanc de Noirs oder auch ein jahrgangsloser Brut Rosé Champagner oft die wahre Visitenkarte des Champagnerhauses dar und verkörpern die identitätsstiftende Hausmarke. Er steht für einen konstanten und einheitlichen Stil, der jedes Jahr wiederholt werden muss, unabhängig von der Qualität und Quantität der Ernte.
Die Spitzenjahrgänge der Champagne
1998, 2002, 2004, 2005, 2008, 2011 - diese herausragenden Jahrgänge werden sich für immer in die Herzen der Genießer brennen.
Jahrgang 2002: Ein Rekord-Jahrgang
An der absoluten Spitze steht der 2002er Jahrgang, der von den Kellermeistern und Winzern der Champagne einhellig gelobt wurde. Der Jahrgang 2002 gehört zu den Topjahrgängen seit 1942, die ein perfektes Gleichgewicht mit optimaler Gesundheit, Reife und einem perfekten Säuregrad erreicht haben, was den Cuvées eine außergewöhnliche Langlebigkeit verspricht.
Jahrgang 2006… ein herausragendes Jahr
Der überragende Erfolg des Jahres 2006 sublimiert die Brillanz des berühmten La Grande Dame 2006 aus dem ikonischen Haus Veuve Clicquot und der berühmten Cuvée Sir Winston Churchill 2006 von Pol Roger, deren Kraft und Eleganz die begehrte Rebsorte Pinot Noir auszeichnen.
Jahrgang 2008 … ein Jahr voller Kontrast
2008 gilt in der Champagne als ein phänomenaler Jahrgang, der aus einem kontrastreichen und heißen Jahr entstand. Er brachte Cuvées mit einer ausgeprägten Konzentration, Dichte und Frische hervor. Als Prestige-Cuvée des Hauses, das zu den größten Champagnern der Welt zählt, spiegelt der Cristal 2008 von Louis Roederer auf brillante Weise die Typizität des Jahrgangs in einem reinen und tiefen Ausdruck wider, der von der Identität der kalkhaltigen Terroirs zeugt.
Jahrgangschampagner als Magnum
Der Champagner Magnum gehört nicht grundlos zu den beliebtesten Champagnerflaschen-Formaten: Die 1,5 Liter umfassende Magnumflasche eignet sich besser zur Lagerung als die 0,75-l-Normalflasche - mit einem positiven Effekt auf den Geschmack und die Qualität der Edelschäumer. Das größere Volumen der Flasche führt zu einer optimaleren Reifung der Champagner. Die Aromen entwickeln sich so in der Magnum harmonischer und können eine außergewöhnliche geschmackliche Komplexität entfalten. Dasselbe gilt übrigens auch für das 3 Liter-Format Jeroboam.
Darüber hinaus sind die 1,5 und 3-Liter Flaschen aufgrund ihres größeren Fassungsvermögens besser gegen Temperaturschwankungen gewappnet - was sie wiederrum vor thermischen Veränderungen schützt. Letzte sind bekanntlich Gift für die Luxus-Schäumer. So kann ein größeres Lagerungspotenzial garantiert werden - ein extrem wichtiger Punkt für Sammler besonders edler Champagner, die im Gegensatz zum Einstiegschampagner aus dem Supermarkt für die Reife konzipiert sind und erst im Alter ihr volles Potential ausschöpfen.
Die verschiedenen Champagner-Sorten unter der Lupe
Was unterscheidet eigentlich einen Blanc de Blancs von einem Blanc de Noirs oder einen Champagne Brut von einem Extra Brut? Alles Wissenswerte zu den unterschiedlichen Champagner-Sorten in unserem gleichnamigen Blog-Beitrag!