Champagner ist der Inbegriff des Teilens, des Feierns und nicht zuletzt Symbol der französischen Eleganz. Ob auf Geburtstagen, Hochzeiten, Silvesterfeiern oder schlicht zum Sonntagsbrunch: In Frankreich sind all das willkommene Gelegenheiten, um eine Flasche Brut Champagner auf den Tisch zu stellen, mitunter natürlich auch gerne im Großformat. Eine Tradition, die bei Genießern auf der ganzen Welt Anklang findet - doch die wenigsten kennen die unterschiedlichen Flaschengrößen und Formen genau: Wie viel Liter umfasst ein Magnum? Was sind die Vorteile des Jeroboam-Formats? Wie viel wiegt ein Methusalem? Unsere Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Champagnerflaschen.
Magnum- und Jeroboamflaschen: Die Lieblinge unter den Übergrößen
Der Champagner Magnum gehört zu den beliebtesten Champagnerflaschen Formaten. Aus gutem Grund: Wie bei Wein eignet sich auch ein Magnum Champagner in der 1,5 Liter-Flasche besser zur Lagerung als die 0,75-l-Normalflasche - mit einer nachgewiesenen positiven Auswirkung auf Qualität und Geschmack. Aufgrund des größeren Volumens unterscheidet sich die Lagerung von Champagner in der Großflasche von der Reifung in einem Standardformat mit weniger Inhalt. Zunächst einmal können sich die Aromen der Produkte während der Reifung im Lager, der wichtigsten Etappe bei der Entwicklung der Identität eines Champagners, harmonischer entwickeln und eine außergewöhnliche Komplexität im Geschmack entfalten. Dasselbe gilt für das 3 Liter-Format Jeroboam.
Magnum- und Jeroboamflaschen aufgrund ihres großen Fassungsvermögens besser gegen Temperaturschwankungen gewappnet. So wirken sich thermische Veränderungen kaum auf den Inhalt der Flasche aus, wodurch eine größere Lagerfähigkeit garantiert werden kann. So ist beispielsweise ein Moët Brut Impérial länger im Magnum als in einer Normalflasche haltbar. Da der Abstand zwischen Korken und Wein geringer ist, oxidieren die Flaschen im Großformat viel langsamer, was sie zu ausgezeichneten Reserveweinen macht. Dieser Positiv-Effekt gilt allerdings nur für Magnums und Jeroboams - in beiden Fällen reifen die Champagner in ihren Originalflaschen. Bei Champagnerflaschen mit einem Fassungsvermögen von mehr als 3 Litern reifen die edlen Schaumweine zunächst in der Flasche und werden erst nach der Herstellung in die endgültige Flasche umgefüllt.
Wie nennt man eine 3 Liter Champagner Flasche?
Bei einer Champagnerflasche mit 3 Liter Inhalt spricht man von Jeroboam Champagner-Flaschen. Der Name ist biblischen Ursprungs und wurde erstmals im Jahre 1725 von Winzern aus Bordeaux verwendet. In der Champagne steht dieser Name noch heute für das 3 Liter-Format. In Bordeaux wiederrum entspricht eine Jeroboamflasche einer großformatigen Weinflasche, die 6,66 Flaschen Wein enthält, was einem Fassungsvermögen von 500 cl gleich kommt.
Wie heißt eine 12 Liter Champagnerflasche?
Eine 2 Liter umfassende Flaschenübergröße heißt Balthasar. Der Name ist eine Ableitung von Belšazar oder Bel-šarru-uṣur, dem letzten König des neuen babylonischen Reiches.
Welche anderen Champagner Größen gibt es?
Wenn es für jedes Ereignis den passenden Champagner gibt, dann gibt es natürlich auch eine Flaschengröße, die jeder Feier angemessen ist. Die bekanntesten Flaschengrößen bei Champagner ist zweifelsohne die halbe Champagner-Flasche mit ihren 37,5 cl Inhalt, die 75 cl-Normalflasche, sowie der 1,5 Liter-Magnum und der 3 Liter-Jeroboam. Folgende Übergrößen trifft man vergleichsweise seltener an:
4,5 Liter Champagner-Flasche: Rehabeam
6 Liter Champagner-Flasche: Methusalem
9 Liter Champagner-Flasche: Salmanazar
12 Liter Champagner-Flasche: Balthasar
15 Liter Champagner-Flasche: Nebukadnezar
18 Liter- Champagner-Flasche: Salomon
27 Liter Champagner-Flasche: Primat
30 Liter Champagner-Flasche: Melchisedech (auch Midas genannt)
Um sich diese Größen von Champagnerflaschen vor Augen zu führen, nehmen wir als Beispiel zwei große Formate. Der Salomon (18 Liter) wiegt 43 kg, ist 85 cm hoch und 23 cm breit. Eine Primat-Champagnerflasche (27 Liter bzw. 36 Flaschen) wiegt 65 Kilogramm und ist 1 Meter hoch und 26 cm breit.
Das Etikett: Mehr als nur Ästhetik
Das Etikett einer Champagner-Flasche ist weitaus mehr als nur ein ästhetischer Aspekt. Es ist ein über die Grenzen hinweg erkennbares Aushängeschild und verkörpert stolz den Namen, die Werte und die Geschichte eines Champagnerhauses.
So versieht beispielsweise das 1772 gegründete Champagnerhaus Veuve Clicquot seinen Yellow Label Brut seit jeher mit einem Etikett, das mit der Unterschrift Madame Clicquots und einer emblematischen Farbe geschmückt ist: dem berühmten Clicquot-Gelb.
Die Champagnerflaschen des Hauses Perrier-Jouët sind hingegen an ihrem innovativen Design erkennbar. Henri Gallice, der Präsident des Hauses Perrier-Jouët, beauftragte seinen Freund und Jugendstil-Künstler Émile Gallé mit dem Entwurf einer Flasche, deren weiße Anemonen zum zeitlosen Emblem der Marke werden sollten.
Wenn Champagner auf Kunst trifft
Viele große Champagnerhäuser fühlen sich der Kunst verbunden und drücken dies seit jeher durch einfallsreiche Partnerschaften aus: Lenny Kravitz, Tokujin Yoshioka, Jeff Koons ... zeitgenössische Künstler treffen auf das traditionelles Know-how der Champagnerwelt. Auch die emblematische Champagner-Marke Dom Pérignon macht aus jeder Künstler-Partnerschaft ein Ereignis und jede Champagner-Flasche zu einem unverwechselbaren künstlerischen Ausdruck.
Auch der Top-Produzent Moët & Chandon lässt seine Flaschen regelmäßig in neuem Design erstrahlen. So ist die limitierte Edition Moët & Chandon x AMBUSH das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit Yoon, Künstlerin und Gründerin der Marke Ambush. Yoon interpretiert hier das Luxusverständnis des Champagnerhauses neu. Das minimalistische, moderne Design soll insbesondere die jüngere Generation ansprechen.
Auch andere Häuser machen diese Partnerschaften zu Höhepunkten ihrer Geschichte. Während das Haus Pol Roger einen Brut-Champagner als Hommage an Sir Winston Churchill kreierte, feierte Bollinger 2019 seine 40-jährige Partnerschaft mit dem Geheimagenten James Bond. Zuletzt schmückte das Haus Roederer seinen Brut Nature mit dem Design von Philippe Starck. Seit 1983 ist jede Jahrgangscuvée des Hauses Taittinger eine Begegnung zwischen dem Haus und einem zeitgenössischen Künstler. Die Flasche sowie die Kapsel werden zur Inspirationsquelle und zum Träger des künstlerischen Ausdrucks.
Stilvolle Champagner-Geschenke
Kühnheit, Innovation, ständiges Streben nach Perfektion ... eine Erfolgsgeschichte, die von einer Reihe an Enthusiasten gezeichnet wurde, deren Pioniergeist seit Generationen die außergewöhnliche Qualität des Terroirs der Champagne hervorhebt. Viele der renommierten Champagnerhäuser stehen auch durch ihren revolutionären Geist und ihre bahnbrechenden Initiativen im zeitlosen Trend. Dazu arbeiten sie mit weltberühmten Künstlern zusammen, wodurch die kreativsten und beliebtesten Champagner-Geschenksets in limitierter Edition entstehen, die Spitzenqualität und menschliche Genialität vereinen.
Ruinart: Das älteste Champagnerhaus
Das älteste Champagnerhaus ist historisch gesehen Ruinart. Das Haus Ruinart verdankt seine Gründung dem visionären Pioniergeist des Mönchs Dom Thierry Ruinart, ein Gelehrter seiner Zeit, der die Begeisterung der Adligen für diesen Schaumwein rechtzeitig erkannt hat. Zwanzig Jahre nach seinem Tod war seine Intuition die Grundlage für die offizielle Gründungsurkunde des Champagnerhauses Ruinart, die am 1. September 1729 von seinem Neffen Nicolas Ruinart verfasst wurde (und bis heute aufbewahrt wird).
Veuve Clicquot: Der erste Assemblage-Rosé-Champager
Der Innovationsgeist und Ideenreichtum von Madame Clicquot mündete 1816 in der Erfindung des Rüttelverfahrens, auch Remuage genannt, welches der Klärung von Champagner dient und noch heute Verwendung findet. Ebenso Produkt ihrer Kreativität war zwei Jahre später die Kreation des ersten Assemblage-Rosé-Champagner der Welt. Bis dato mit der Zugabe einer Zubereitung auf Holunderbasis hergestellt, brach Madame Clicquot mit dieser Tradition und mischte dem Veuve Clicquot Rosé stattdessen einige ihrer Bouzy-Rotweine bei. Auch entwarf sie das berühmte, zu damaligen Zeiten besonders ungewöhnliche und hervorstechende gelbe Etikett, das noch heute charakteristisch für das Maison ist.
Weitere illustren Namen der Champagne
Im Laufe der Jahrhunderte haben große Namen die Geschichte der Champagne mitgeprägt. Viele dieser Namen strahlen bis heute weltweit: Krug Champagner, Dom Pérignon, Bollinger, Louis Roederer, Taittinger, Charles Heidsieck, Bruno Paillard, Moët & Chandon und viele andere … All diese renommierten Namen genießen den Ruf aller Zeiten und bieten rare und exklusive Tropfen an, die auf der ganzen Welt begehrt sind.