Die verschiedenen Champagner-Sorten unter der Lupe
Was unterscheidet eigentlich einen Blanc de Blancs von einem Blanc de Noirs oder einen Champagne Brut von einem Extra Brut? Alles Wissenswerte zu den unterschiedlichen Champagner-Sorten!
Bekannte Champagner-Sorten im Überblick
3 Kriterien, die bei der Champagnerstilistik von elementarer Bedeutung sind
Champagner werden nach drei verschiedenen Kriterien klassifiziert:
1.) Die Dosage, sprich der Zuckergehalt
2.) Die Farbe, sprich die Rebsorte(n)
3.) Vintage vs Non Vintage, oder was einen Jahrgangschampagner von einem jahrgangslosen Non Millésimé unterscheiden.
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1.) Die Dosage
Von Brut bis Zéro Dosage: Die unterschiedlichen Süße-Grade
Die Dosage, die unmittelbar nach dem Degorgieren stattfindet, ist entscheidend für den Stil eines Champagners. So wird die Geschmacksrichtung der Schaumweine maßgebend durch die Menge an Gramm Zucker pro Liter Alkohol definiert. Der sogenannte „Liqueur de Dosage“ besteht aus gelöstem Rohzucker und variiert je nach gewünschtem Stil der Champagner-Marke – wobei der Brut-Champagner heute mit Abstand der am meisten getrunkene Champagner ist. Aber wie viel Restzucker genau in einem Extra Brut oder einem Demi-Sec stecken, wissen die wenigsten Champagnertrinker. Diese Auflistung soll Ihnen helfen, den jeweiligen Champagnerstil besser zu verstehen. So viel im Voraus: Ein als „trocken“ ausgezeichneter Champagner weist mehr Restzucker auf, als ein trockener Stillwein mit derselben Bezeichnung auf dem Etikett.
Als „Doux“ bezeichnet man einen Champagner, der mehr als 50 Gramm Zucker pro Liter enthält. Es handelt sich um die süßesten Variante. Ein halbtrockener Demi-sec weist zwischen 32 und 50 Gramm Restzucker pro Liter auf, während es bei einem Champagne Sec noch stolze 17 und 32 Gramm sind. Mit einem Restzuckergehalt von 12 bis 17 Gramm gehört auch der Extra-sec noch zu den recht süßen Exemplaren. Deutlich trockener am Gaumen wird es mit dem sehr verbreiteten Brut-Champagner (6 - 12 Gramm) und dem Extra Brut (zwischen 0 und 6 Gramm Zucker pro Liter).
Der naturherbe Champagne Brut Nature (auch Zéro Dosage, Brut Intégral, oder Brut Nature Zéro ) wird ohne Zuckerzusatz hergestellt. Ein Zero Dosage Champagner weist einen Restzuckergehalt zwischen 0 und 3 Gramm pro Liter auf und wird ohne Versandlikör (frz. „liqueur de dosage“ oder „liqueur d’expédition“) hergestellt. Es handelt sich um die trockenste Champagnerart, die es gibt – und folgt dem Trend der Verbraucher zu weniger süßen Champagnern.
2.) Die Farbe
Champagner gibt es als Blanc und Rosé. Außerdem unterscheidet man zwischen reinsortigen (Blanc de Blancs oder Blanc de Noir) und Assemblage-Champagner aus unterschiedlichen Rebsorten.
Die Star-Rebsorten der Champagne
Drei Hauptrebsorten geben in der Champagne den Ton an: Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier. Die Champagner-Rebsorten können reinsortig verarbeitet werden oder als Assemblage und prägen das Geschmacksprofil und die Farbe der Edelschaumweine.
Blanc de Blancs-Champagner, oder der edelste Ausdruck der Chardonnay-Traube
Diese ausschließlich aus Chardonnay-Trauben hergestellte Champagner zeichnen sich durch ihre wunderbare Frische, Eleganz und brillante Reinheit aus. Die reinsortigen Luxusschäumer stammen aus den herrlichen Terroirs der Côte des Blancs. Bekannte Marken für Blanc de Blancs-Champagner sind unter anderem Ruinart, Charles Heidsieck, Perrier-Jouët, Drappier und Bruno Paillard.
Blanc de Noirs-Champagner: die ganze Kraft des Pinot Noir
Ein Blanc de Noirs ist ein weiß gekeltelter Champagnerwein, der aus schwarzen Pinot Noir-Trauben erzeugt wird. Diese Schaumweine sind äußerst ausdrucksstark und würzig, gleichzeitig aber auch sehr edel und zart. Renommierte Häuser wie Bollinger, Philipponnat, Krug und Deutz sind führende Spezialisten für die Erzeugung feinster Blanc de Noirs-Champagner.
Rosé-Champagner: farbenfrohe Luxus-Cuvées
Die Champagne ist die einzige Region, in der das Mischen von weißem und rotem Most zur Erzeugung von Roséweinen erlaubt ist. Rosé-Champagner zeichnen sich durch eine wunderbare, fruchtbetonte Frische und feine Struktur aus. Vom Dom Ruinart Rosé Vintage bis zum Bollinger Rosé: Die rosaroten Luxus-Cuvées erfreuen sich großer Beliebtheit und erobern die Herzen von Champagnerenthusiasten weltweit.
3.) Vintage vs Non Vintage
Fast 80 % der Produktionsvolumen der Champagne tragen keine Jahrgangsangabe und kommen als Brut „Sans Année" oder „Non Millésimé" auf den Markt. Ein Jahrgangschampagner hingegen, auch Vintage oder Millésimé genannt, wird nur in den besten Jahren produziert. Die kostbaren Weine werden in der Regel nur in begrenzten Mengen erzeugt und weisen ein enormes Lagerpotenzial auf, wodurch die Preise für diese edlen Tropfen mitunter deutlich höher liegen als für ihre jahrgangslosen Kollegen.
Ein herausragender Jahrgang zeichnet sich durch die Qualität der Trauben aus. Die Wetterbedingungen sind ausschlaggebend für die Reife, die Fruchtkonzentration und den Säuregehalt der Trauben, weshalb ein Jahrgangschampagner nur in außergewöhnlich guten Jahren hergestellt wird. Je nach angestrebter Stilistik werden die Trauben nach den Eigenschaften der Rebsorten Pinot Noir, Chardonnay und Pinot Meunier sowie nach der Typizität des Terroirs sorgfältig selektiert. Im Gegensatz dazu wird ein Brut Sans Année aus Trauben verschiedener Jahrgänge und Lagen zusammengestellt, um einen konstanten Hausstil zu gewährleisten.
Die Qualitätspyramide der Champagne
Die Spitze der Qualitätspyramide bildet der Grand Cru Champagner. Wobei nicht etwa die Weinberge oder Weingüter, sondern die Gemeinden mit der erzeugten Traubenqualität im Mittelpunkt der Champagne-Klassifikation stehen. Alle Grand und Premier Crus befinden sich im Département Marne.
Grand Cru-Champagner
Die aus zu 100 % klassifizierten Trauben gekelterten Weine dürfen als Champagne Grand Cru bezeichnet werden. Nur 17 von 320 Gemeinden sind als solche eingestuft, darunter Oger, Avice, Cramant, Le Mesnil-sur-Oger, Oiry, Chouilly, Tours-sur-Marne, Ambonnay, Aÿ, Bouzy, Louvois, Verzy, Mailly-Champagne, Beaumont-sur-Vesle, Puisieux und Sillery.
Premier Cru-Champagner
Premier Cru-Champagner werden aus 99-90 % klassifizierten Trauben hergestellt und umfassen 44 Gemeinden der Appellation. Diese Auszeichnung steht für hohe Qualität und ist ein wichtiger Indikator für die Exzellenz der Trauben.
Das Champagner-Etikett: So lesen Sie es richtig!
Herstellerkürzel, Dosage, Qualitätsstufe … Wir haben uns das Champagner-Etikett genauer angeschaut – und festgestellt, dass die eine oder andere Angabe durchaus erklärungswürdig ist.
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