Trotz seines jungen Alters ist das Haus Bruno Paillard längst in die Riege der besten Häuser der Champagne aufgestiegen. Die umfangreiche Kollektion des unabhängigen Familienunternehmens zeugt wahrlich von großem Savoir-faire. Sicherlich wird man noch viel von Bruno Paillard hören, steckt das Haus doch quasi noch in seinen Kinderschuhen. Was den Ausnahme-Winzer nicht davon abgehalten hat, bereits zweimal zum „Winzer des Jahres“ gekürt zu werden.
Der Bruno Paillard-Stil
Eleganz, Komplexität und Reinheit
Der Stil des Hauses ist durch ein ständiges Exzellenzstreben geprägt, die sich mitunter durch seine kompromisslose Auswahl ausdrückt. Bruno Paillard verwendet für Erzeugung seiner Champagner nur die reinsten Erstpressungen. Das Champagnerhaus zeichnet sich durch die große Vielfalt seiner Reserveweine aus, die es ihm ermöglichen, von Jahr zu Jahr äußerst präzise Assemblagen herzustellen. Nicht zuletzt sind die edlen Tropfen eine eine Ode an die Zeit: Das Haus baut seine Weine zwei- bis viermal länger aus, als es die Vorschriften der Appellation verlangen.
Reine und spannungsreiche Weltklasse-Extra-Bruts
Das Haus Bruno Paillard stellt ausschließlich Extra-Bruts her, deren endgültiger Restzuckergehalt besonders niedrig ist und maximal 6 Gramm pro Liter erreicht. Dies trägt dazu bei, die ursprüngliche Reinheit der Weine zu wahren und ihre Energie, Spannung und Länge zum Ausdruck zu bringen.
Die Champagner von Bruno Paillard werden ausschließlich in den besten Restaurants und ausgewählten Weinfachhändlern verkauft. Dieser selektive Vertrieb garantiert dem Endkunden dank der Sorgfalt der Küchenchefs, Sommeliers und Kellermeister weltweit eine besonders hohe Qualität.
Bruno Paillard: Top-Lagen im Herzen der Champagne
Die Grand- und Premier-Cru-Champagner des Hauses stammen aus 32 Hektar Rebfläche, zwölf davon liegen in prestigeträchtigen Grand Cru Gemeinden wie Le Mesnil Sur Oger und Verzeney. Auch im Département Aube bewirtschaftet Paillard Rebflächen, in der Gemeinde Riceys. Dieser Ort bringt seit Jahren die wohl besten Qualitäten der kleinen Region im Süden der Champagne hervor
Nachhaltigkeit bei Bruno Paillard
Hier wird viel Wert auf eine nachhaltige Bewirtschaftung der Rebflächen gelegt. Der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden ist untersagt, lediglich organische Düngemittel werden verwendet. Ebenso ist das Pflügen als schonende Unterstockarbeit ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit im Weinberg. Rosen an den Endstickeln der Reihe signalisieren, wenn eine erhöhte Krankheitsgefahr besteht, da sie deutlich sensibler auf Krankheiten wie den falschen Mehltau reagieren, als die Weinrebe. Durch diese Maßnahmen können die klassischen Champagnerebsorten Pinot Noir, Chardonnay und Pinot Meunier in einem optimalen Umfeld auf den kostbaren Kalkböden der Champagne wachsen.
Die wichtigsten Kreationen des Hauses
Première Cuvée, N.P.U „Nec Plus Ultra“, die Kollektion der Blancs de Blancs Grand Cru sowie die Jahrgangschampagner verkörpern die Quintessenz der meisterlichen Kunstfertigkeit des Champagnerhauses Bruno Paillard.
Non-Vintage-Champagner
Den Start in die Kollektion ebnet dabei die Première Cuvée, deren Trauben aus 35 der 320 Crus der Champagne stammen. Sie ist ohne Frage das Aushängeschild von Bruno Paillard, denn sie zeigt eindrucksvoll den Charakter des Hauses aus Reims. Die Assemblage bleibt seit jeher gleich: 45% Pinot Noir, 33% Chardonnay und 22% Pinot Meunier. Darunter befinden sich auch Reserveweine aus bis zu 25 Jahrgängen, zurück bis in das Jahr 1985. Die Première Cuvée zeigt eine elegante Perlage, einen sehr puren Charakter, cremige Textur und einen straffen Körper, da sie – wie alle Champagner von Bruno Paillard – maximal als Extra Brut dosiert ist (max. 6 g/L Restzucker).
Auch ein Rosé-Champagner wird seit einigen Jahren produziert. Zu einem als Weißwein vinifizierten Pinot Noir gesellt sich ein kleiner Anteil Rotwein aus derselben Rebsorte, sowie etwas Chardonnay. Neben kraftvoller Frucht besticht der Rosé Première Cuvée mit einer eleganten Frische.
Ein Blanc de Blancs Extra Brut, dessen Trauben ausschließlich aus besten Grand Cru-Lagen stammen und der neue Blanc de Noirs-Champagner aus 100 % Pinot Noir, der Blanc de Noirs Grand Cru, runden die Non-Vintage-Kollektion ab.
Vintage-Champagner
Unter den Jahrgangschampagnern findet sich ein Blanc de Blancs sowie eine Cuvée aus den drei typischen Rebsorten der Region. Hier zeigt sich ganz wunderbar der Charakter eines jeden individuellen Jahres. Durch eine Reife von rund acht Jahren erhalten die Champagner eine schöne Cremigkeit und feine Brioche-Aromen, die sich einer zarten Perlage paaren. Besonders auffällig sind zudem die fabelhaften Künstleretiketten, die eine jede Flasche der Vintage-Champagner zieren.
Noch grandioser wird es mit der Spitzen-Cuvée N.P.U. („Nec Plus Ultra“). Dieser hochfeine Jahrgangschampagner wurde zum ersten Mal 1990 produziert. 2002 wurde er nach rund 12 Jahren Hefelager veröffentlicht. Die Ausgabe aus dem Jahrhundertjahrgang 2002 ist eine Cuvée aus 50% Pinot Noir und 50% Chardonnay aus besten Grand Cru Lagen. Die Grundweine wurden ausnahmslos in Barriquefässern ausgebaut. Ein großartiges Beispiel für vollendete Champagnerkunst!
Der Herstellungsprozess von A bis Z
Modernität, Savoir-faire und Transparenz
Nach dem schonenden Pressen, das immer möglichst in der Nähe der jeweiligen Weinberge durchgeführt wird, werden die Moste in die Keller des Champagnerhauses nach Reims gebracht, in dem 96 Stahltanks und rund 400 Fässer untergebracht sind. Das moderne Weingut entstand im Jahr 1994 und verbindet auf beeindruckende Art und Weise die Rohstoffe Stahl, Glas und Holz. Je nach Lage und klimatischen Bedingungen wird entweder Holz oder Edelstahl für die Vergärung gewählt. Nach dieser schließt sich in den Kellern des Hauses stetes eine malolaktische Fermentation an, welche die brillante Säure etwas abmildert und den Weinen einen geschmeidigen und cremigen Touch verleiht.
Zwischen Januar und Ostern steht dann die Verkostung der Grundweine des letzten Jahrgangs an. Dort wird entschieden, welche Parzellen zu welchem Anteil in die Cuvées des Hauses aufgenommen werden. Ebenso finden stets zwischen 25 und 50 Prozent gereifte Reserveweine ihren Weg in die Assemblage. Dadurch kann der Stil des Hauses noch besser zum Ausdruck gebracht werden. Nach diesem Schritt wird die fertige Cuvée für die zweite Gärung in Flaschen gefüllt.
Auf der Hefe lagern die Weine danach stets doppelt so lange, wie in der Region vorgeschrieben. Für die Première Cuvée, dem Aushängeschild des Hauses, bedeutet das ein Hefelager von mindestens drei Jahren, die Cuvée Nec Plus Ultra reift sogar 8 bis 10 Jahre. Wenn diese Zeit vorbei ist, in der die Champagner ihre typischen cremigen Noten und feinen Perlen erhalten, ist der Herstellungsprozess jedoch noch nicht abgeschlossen.
Das Degorgierungsdatum: Eine wichtige Information für den Endverbraucher
Mit dem Degorgieren wird der Wein von der Hefe getrennt. Das Datum dieses Arbeitsschritts ist seit 1983 auf den Etiketten der Flaschen vermerkt. Damit war Bruno Paillard das erste Champagnerhaus, das seinen Kunden diese nützliche Information zur Verfügung stellte. Mit dem Degorgieren beginnt der Champagner ein zweites Leben und ist einer natürlichen Oxidation ausgesetzt, welche die Weine über Jahre hinweg langsam reifen lässt.
Mit dem angegebenen Datum weiß der Kunde also genau, wann die Reifezeit für des jeweiligen Champagners begonnen hat. Durch das Degorgierungsdatum lässt sich auch die Haltbarkeit des Champagners verfolgen - denn auch Champagner sind nicht ewig haltbar. Jede Flasche verweilt nach dem Degorgieren noch einige Monate in den Kellern des Hauses, denn bei Bruno Paillard ist man davon überzeugt, dass eine jede Flasche noch etwas Ruhe benötigt, bevor sie von Weinliebhabern auf der ganzen Welt genossen werden kann.
Bruno Paillard: Ein Ausnahme-Winzer im Fokus
Von Oldtimern zu Grand Crus
Bruno Paillard wurde im Jahr 1953 in eine weinverliebte Familie hineingeboren. Seit 1704 arbeiteten seine Vorfahren als Winzer und Weinmakler in der Champagne. Und auch Bruno war zunächst ab 1975 als Makler tätig. Doch die Herstellung der feinen Schaumweine interessierte ihn stets mehr. Im Alter von 27 Jahren verkaufte er seinen alten Jaguar-Oldtimer und gründete das Champagnerhaus Bruno Paillard. Ein großer Schritt für einen solch jungen Mann, denn seit etlichen Jahren wurde kein neues Haus in der Champagne gegründet. In einem kleinen gemieteten Keller entstanden die ersten Grundweine, deren Trauben von mehreren unabhängigen Produzenten aus der ganzen Region stammten. Noch heute beliefern diese Erzeuger das Champagnerhaus. Eine großartige Zusammenarbeit, aus der Freundschaften entstanden sind.
Schnell wurde die Geschichte des jungen Mannes in der ganzen Region und über die Landesgrenzen Frankreichs hinweg bekannt. Seine ersten Weine ließen die Kritiker abrupt verstummen. Denn mit seiner Philosophie setzte Bruno Paillard Maßstäbe, nicht nur in Sachen Qualität. So wird für die Grundweine bis heute nur die erste Pressung der Trauben verwendet, welche sich durch eine besonders konzentrierte Aromatik und brillante Säurestrukturen auszeichnet. Alle Parzellen werden daraufhin separat vinifiziert, um den individuellen Charakter eines jeden Cru bestmöglich herausarbeiten zu können. Für noch mehr Vielfalt und Freiheit in der Zusammenstellung der Cuvées erwarb das Haus im Jahr 1994 seine ersten eigenen Weinberge: 3 Hektar Grand Cru in der Gemeinde Oger an der Côte de Blancs.
2011 wurde Bruno Paillard vom Feinschmecker zum „Winzer des Jahres“ gekürt – und das als erster Winzer aus der Champagne-Region überhaupt. Im Jahre 2017 erhielt der Ausnahme-Winzer die gleiche Auszeichnung vom französischen Guide Hachette. Seit 2007 ist Brunos Tochter, Alice Paillard, im Unternehmen tätig. Sie wird das Champagnerhaus in die Zukunft führen.