Weiße Finesse trifft auf rote Power: Schaumwein-Enthusiasten mit einer Vorliebe für kräftige und fruchtbetonte Champagner lieben Blanc de Noirs-Champagner. Die aus roten Rebsorten hergestellten, weißgekelterten fruchtig-frischen Luxus-Schäumer zeichnen sich durch einen moderaten Säuregehalt aus und sind beliebte prickelnde Begleiter von kräftigen und würzigen Gerichten.
Was bedeutet Blanc de Noirs Champagner?
Wörtlich übersetzt heißt Blanc de Noirs „Weißer aus schwarzen“. Es handelt sich um einen aus dunkelblauen bis schwarzen Trauben hergestellten Weißwein. Wie der Name vermuten lässt, kommt die Bezeichnung aus ihrem Ursprungsland Frankreich, genauer gesagt der Champagne: Hier werden seit jeher die roten Rebsorten Pinot Noir (auf Deutsch Spätburgunder) und Pinot Meunier in ihrer weißen Form für die Herstellung von Champagner benutzt. Nur bei der Herstellung von Rosé-Champagner werden die roten Trauben zu Rotwein verarbeitet, um so die rosa Farbe der Cuvée zu erzielen.
Kind der Champagne
Blanc de Noirs sind insbesondere in der Champagne von großer Bedeutung. In den emblematischen Terroirs Vallée de la Marne und an der Montagne de Reims gedeihen die Rebsorten Pinot Noir und Pinot Meunier besonders gut, hier stellen zahlreiche Winzer die weißgekelterten Champagner aus den roten Trauben her. Herausragende Blanc de Noirs-Champagner werden beispielsweise von Top-Produzenten wie Philipponat, Bollinger, Krug oder Deutz hergestellt.
Blanc de Noirs in der Herstellung von „Rosé d’Assemblage“ Cuvées
Etwa 95 % der Rosé-Champagner sind das Ergebnis einer Mischung von weißen und roten Grundweinen. Die Champagne ist die einzige Schaumweinregion, in der das Vermischen von Rot- und Weißweinen erlaubt ist. Trockene Stillweine („Coteaux champenois“) aus Pinot Noir und Pinot Meunier machen in der Regel 5-20 % des Verschnitts aus und bestimmen die Farbe der Rosé-Champagner. Die in der Assemblage verwendeten Weißweine können aus weißen Trauben, wie dem Chardonnay, oder aus roten Rebsorten, die als Weißwein gekeltert werden - in diesem Fall spricht man wie bereits erwähnt von Blanc de Noir. Die weißen und roten Grundweine werden vor der zweiten Gärung gemischt.
Blanc de Noirs als „Rosé de Saignée“
Als „Rosé de saignée“ bezeichnet man eine eher selten praktizierte da sehr anspruchsvolle Methode in der Herstellung von Roséwein. Bei diesem Verfahren werden die roten Pinot Noir- oder Pinot Meunier-Trauben sanft gepresst und für eine gewisse Zeit auf der Maische gelassen. Durch den Kontakt mit den Traubenschalen und -kernen gewinnt der Most an Farbe und Tanninen. Die Dauer der Mazeration variiert je nach gewünschter Farbintensität. Nach einer Maischestandzeit von in der Regel 8 bis 48 Stunden wird der Most von den Schalen getrennt, was den Fässern eine rote Farbe verleiht, die als „de saignée“ (Ausblutung) bezeichnet wird. Die durch die Mazeration erhaltene Farbe und die Tannine machen den Traubenmost intensiver und vielschichtiger, weshalb die aus dieser Methode gewonnenen Rosé-Champagner viel konzentrierter und reicher an Fruchtextrakt mit einer feinen und zugleich kräftigen Struktur sind.
Andere Champagnerarten
Was versteht man unter Blanc de Blancs Champagner?
Die Bezeichnung Blanc de Blancs Champagner steht für einen reinsortigen Schaumwein, der ausschließlich aus weißen Rebsorten hergestellt wurde. Während in Schaumweinregionen fernab der Champagne Blancs de Blancs aus verschiedenen Traubensorten erzeugt werden können, dürfen diese in der Champagne ausschließlich aus Chardonnay gekeltert werden. Die übrigen in der Champagne zugelassenen weißen Rebsorten (Arbanne, Petit Meslier, Pinot Gris und Pinot Blanc) machen lediglich 1 % der Rebfläche aus und werden in der Produktion dementsprechend selten verwendet.
Blancs de Blancs Champagner zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit aus, was sie besonders begehrenswert macht. Diese Champagner zeichnen sich in der Regel durch relativ hohe Preise aus, was unter anderem an der Verwendung der Chardonnay-Traube liegt, die in der Champagne deutlich teurer ist.
Was ist ein Premier Cru-Champagner?
Nur Champagner, die aus hochwertigen Trauben produziert wurden, die aus einer der 44 als Premier Cru klassifizierten Gemeinden der Champagne stammen, dürfen als Premier Cru-Champagner klassifiziert werden - was die Bezeichnung zu einer echten Qualitätsgarantie macht. Jene 44 klassifizierten Gemeinden befinden sich in der Montagne de Reims, der Côte des Blancs und rund um Epernay.
Was ist ein Jahrgangschampagner?
Der Jahrgangschampagner (auch Vintage genannt) ist ein ebenso seltener wie prestigeträchtiger Champagner und macht lediglich 20% der gesamten Champagnerproduktion aus. Der Jahrgangschampagner wird nur in den besten Jahren hergestellt und ist der ultimative Ausdruck seines Terroirs. Er muss aus einem herausragenden Jahr stammen, die Typizität seines Jahrgangs widerspiegeln und gleichzeitig den Stil aufweisen, der die Persönlichkeit des jeweiligen Champagnerhauses ausmacht. Erst nach 8 bis 10 Jahren Hefereifung erblickt ein Vintage das Licht der Welt.
Was genau defiiniert einen Bio-Champagner?
Louis Roederer, De Sousa, Larmandier-Bernier ... Immer mehr Champagnerhäuser haben sich auf die Herstellung von Bio-Champagner spezialisiert. Bio-Champagner ist das Ergebnis eines umweltfreundlichen Weinbaus, der ohne jegliche chemische Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln oder synthetischen Produkte erzeugt wird. Um das französische Bio-Siegel zu erhalten, müssen die Erzeuger das vierte Jahr der Weinlese nach der Umstellung auf den ökologischen Landbau abwarten.
Die Rebsorten der Champagne
Drei Haupt-Rebsorten geben in der Champagne den Ton an: Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier. In unserem gleinahmigen Blog-Beitrag erklären wir Ihnen kurz und bündig, wie die unterschiedlichen Champagner-Rebsorten den Charakter des Luxus-Schaumweins formen!