Die Toskana ist seit der Antike als Weinbaugebiet bekannt. Seine sanften Hügel und das Mittelmeerklima sind die idealen Zutaten für die Produktion von Weinen hoher Qualität. Die Rotweine der Toskana genießen weltweit einen hervorragenden Ruf, insbesondere die aus den renommierten Appellationen Bolgheri, Brunello di Montalcino und Chianti Classico.
Die Sangiovese-dominierten Weine aus der Toskana können mit einem zeitlosen Charme aufwarten. In der Heimat der Sangiovese-Traube trifft Individualität auf Typizität - und mündet in einzigartigen Ausdrucksformen.
Weinbauregion Toskana
Geschichte
Die Toskana ist eine Region mit langer Weinbautradition und wird seit der Antike von der Leidenschaft der Menschen für ihre Weinberge geprägt. Die Weinrebe taucht in der toskanischen Erde zur Zeit der Etrusker, also 600 Jahre vor Christus, auf.
Später trugen die Griechen und die Römer maßgeblich zur guten Entwicklung des Weinbaus in der Region bei, da Wein in ihren Kulturen einen edlen Platz einnahm. Diese Liebe zum Wein ist so tief in den Sitten verankert, dass selbst im Mittelalter dieses Getränk ein tägliches und unverzichtbares Element italienischer Mahlzeiten blieb.
Dank dieser ununterbrochenen Geschichte des Weinbaus in der Toskana erlangt die Region ein unschätzbares Know-how, das es ihr ermöglicht, den Ruhm ihrer Weine über die italienischen Grenzen hinaus auszudehnen. So machen ab dem 14. Jahrhundert illustre Familien wie die Medici, die Antinoris und die Frescobaldis den Ruf der toskanischen Weine in ganz Europa bekannt. Insbesondere England wird vollständig von diesen raffinierten Crus verführt.
Was definiert einen Toskana-Wein?
Heute gelten die Weine der Toskana im kollektiven Bewusstsein als Inbegriff von Kraft und Eleganz. Immer im Herzen privilegierter Terroirs gelegen, kultivieren diese italienischen Weine ihre Nuancen.
Die sanft geschwungenen Hügel und das mediterrane Klima bieten ideale Konditionen für die Produktion von Qualitätsweinen. Insbesondere die Rotweine der Toskana genießen weltweites Ansehen, allen voran die Appellationen Bolgheri, Brunello di Montalcino und Chianti Classico.
Die roten Rebsorten
Sangiovese: Hauptrebsorte der Toskana
Ihre Möglichkeiten sind so zahlreich wie unterschiedlich in der Verwendung – so kann man die Königin der italienischen Rebsorten als einfachen Tischwein wie als Edeltropfen mit internationalem Renommee vorfinden. Erfahren Sie alles rund um die rote Traube in unserem Blog-Beitrag Sangiovese: Fundament der toskanischen Kultweine.
Zwar ist der Sangiovese, auch bekannt als Nielluccio, die unangefochtene Hauptrebsorte der Toskana, doch die Winzer der Region arbeiten auch mit internationalen Rebsorten.
Cabernet Sauvignon: Bordeaux-Rebsorte im Herzen der Toskana
Neben der einheimischen Sangiovese haben italienische Winzer nach der Revolution der Super Tuscans in den 1970er Jahren begonnen, typische Bordeaux-Rebsorten anzubauen. So zeugen prächtigee Cabernet Sauvignon-Weine, wie der große Sassicaia, von der Fähigkeit der Winzer der Toskana, international inspirierte Qualitätsweine zu produzieren.
Rebsorten für Toskana Weißwein
In der Toskana stechen unter den angebauten weißen Rebsorten besonders Malvasia del Chianti, Moscato Bianco, Vernaccia, Vermentino, Ansonica und Trebbiano Toscano hervor. Bei den internationalen Sorten haben sich Sauvignon Blanc und Chardonnay durchgesetzt, ergänzt um kleinere Anbaugebiete von Riesling Italico und Pinot Bianco.
DOC und DOCG-Gebiete in der Toskana
Die Toskana umfasst 24 DOC-Weine (Denominazione di Origine Controllata) an, von denen fünf als DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) klassifiziert sind: Chianti, Brunello di Montalcino, Vino Nobile di Montepulciano, Vernaccia di San Gimignano und Carmignano. Diese toskanischen Appellationen verteilen sich um die traditionellen Regionen im Herzen der Region und andere, die sich um historische Zentren herum entwickelt haben.
Die bekanntesten Appellationen der Toskana
DOCG Brunello di Montalcino
Montalcino, ursprünglich ein beschauliches italienisches Dorf, hat sich in seiner noch jungen Weinbaugeschichte zu einem Zentrum für erstklassige Weingüter entwickelt. Der Wine Spectator hob den Brunello di Montalcino als einen der zwölf besten Weine des 20. Jahrhunderts hervor, und im Jahr 2006 erklomm er die Spitze der weltweiten Rangliste.
DOCG Chianti Classico
Für viele Weinliebhaber ist Chianti nicht nur das Herzstück des toskanischen Weinbaus, sondern auch ein echtes Symbol italienischer Weinkunst. Geboren im geschichtlichen Zentrum der Toskana, eingebettet zwischen Florenz und Siena, hat diese Region, die dem weltbekannten Wein seinen Namen gab, eine tiefe Verbindung zur Sangiovese-Traube. Sie ist das Herz und die Seele des Chianti Classico. Bereits die Etrusker und später die Römer schätzten diese Gegend für ihren Weinbau, eine Tradition, die durch mittelalterliche Mönchsorden und den Adel weitergeführt wurde. Heutzutage erforschen Winzer die vielschichtige Natur dieses toskanischen Landstrichs, um exzellente Chianti Classico Weine zu erschaffen.
DOCG Vino Nobile di Montepulciano
Tief im Herzen Italiens, östlich von Montalcino gelegen, entdeckt man das idyllische Städtchen Montepulciano und seine Nachbargemeinden, die Wiege des Vino Nobile di Montepulciano. Dieser zählt neben dem Brunello di Montalcino und dem Barolo zu den ersten Weinen, die 1980 in Italien die begehrte DOCG-Klassifizierung erhielten.
DOC Bolgheri
Die 1983 ins Leben gerufene DOC Bolgheri konzentrierte sich anfangs auf die Produktion von Weiß- und Roséweinen. Dies führte dazu, dass Rotweinproduzenten auf die Kennzeichnung als Tafelwein ausweichen mussten. Mit dem wachsenden Renommee des Cabernet Sauvignon, der neue Investitionen in die Region lockte, führte die DOC Bolgheri 1994 eigene Produktionsstandards ein, um die hohe Qualität der Weine aus der Toskana zu wahren. In diesem Zuge wurde die Appellation in drei Kategorien unterteilt: Bolgheri Rosso, Bolgheri Superiore und die speziell für die Sassicaia-Weine reservierte Appellation DOC Bolgheri Sassicaia.
IGT Toscana: Symbol der modernen Weinbaukunst in Italien
Was haben die Rotwein-Legenden Sassicaia, Ornellaia und Massetto gemeinsam? All diese Weine sind dank der IGT Toscana zu Symbolen der modernen italienischen Weinbaukunst geworden sind.
Die Bezeichnung wurde 1995 für die Super-Tuscans eingeführt, um Winzern mehr Flexibilität bei der Weinherstellung zu ermöglichen als die strengeren DOC- und DOCG-Vorschriften. IGT-Weine sollen die typischen geografischen und qualitativen Merkmale ihrer Herkunftsregion widerspiegeln, aber nicht unter die strengen Anbau- oder Produktionseinschränkungen fallen, die für DOC/DOCG-Weine gelten. Oft handelt es sich um Weine, die aus Rebsorten hergestellt werden, die nicht traditionell für die Region sind, oder um innovative Mischungen, die außerhalb der DOC/DOCG-Normen liegen. Die IGT-Kategorie hat es Winzern ermöglicht, mit Rebsorten und Herstellungsverfahren zu experimentieren, was zu einer Vielfalt von hochwertigen und kreativen Weinen geführt hat.