Neben dem Weinland Frankreich findet man vor allem in Deutschland, Italien, Spanien oder noch weiter entfernt in Kalifornien oder Neuseeland eine beeindruckende Auswahl weißer Spitzenweine mit symbolträchtigen Rebsorten wie Chardonnay, Riesling, Sauvignon Blanc, Sémillon oder Gewürztraminer. Von trocken bis edelsüß, von fruchtig bis mineralisch: Je nach Sorte, Terroir und Weinbereitungsmethode unterscheiden sich die Stile enorm, die Bandbreite an Variationen und Aromen scheint nahezu unendlich. Zusammenfassend gesagt: die Auswahl ist gigantisch!
Was bestimmt den Geschmack eines Weißweines?
Stahltank vs. Holzfass
Für den Weißweinausbau werden generell häufiger Stahltanks verwendet als beim Rotwein. Edelstahl reagiert nicht mit den Inhaltsstoffen und gewährleistet so die Erhaltung des reinen Aromas der jeweiligen Rebsorte und findet aus diesem Grund häufig für fruchtbetonte Weißweine mit klarem Sortenaroma Verwendung. Darüber hinaus ermöglichen die komplett luftdichten Tanks einen Ausbau ohne Sauerstoffeinfluss.
Doch auch das Holzfass (auch „Barrique“ genannt) kommt je nach Land und Tradition bei der Weinbereitung besonders edler Tropfen zum Einsatz, wie in den französischen Top-Weinregionen Burgund und Bordeaux, aber auch in Kalifornien: Hier wird das kleine Holzfass insbesondere für die Herstellung großer Chardonnays verwendet.
Von trocken bis edelsüß
Trockene Spitzenweine
Die bekanntesten weißen Spitzenweine sind trocken. Dennoch ist der Restzuckergehalt insbesondere bei den meistens von Natur aus säurehaltigen Weißen von enormer Wichtigkeit, denn die Süße fungiert als Säurepuffer und gleicht die fehlende Reife aus. So ist der Restzuckergehalt in den nördlicheren Anbaugebieten tendenziell höher als in südlicheren Gefilden, wo die meisten Weißweine trockener und der Restzuckeranteil sehr begrenzt ist - allerdings relativiert sich diese allgemeine Regelung durch den Klimawandel immer spürbarer.
Doch trocken ist nicht gleich trocken: Als „trocken“ bezeichnet man einen Wein, der fast oder vollständig durchgegoren ist, was bei stillen Weinen einem Restzuckergehalt von maximal 4g pro Liter entspricht. Dieser Grenzwert kann bis zu 9 g pro Liter gehen, vorausgesetzt, der Gesamtsäuregehalt ist höchstens 2 g niedriger als der des Restzuckers. Je nachdem, ob es sich um einen stillen Wein oder einen Schaumwein handelt, gilt für die Beschreibung „trocken“ nicht derselbe Restzuckergehalt-Maximalwert. So unterscheidet sich eine trockener stiller Wein im Bezug auf seine Süße also grundlegend von einem trockenen Schaumwein.
Lieblich, süß und edelsüß
Liebliche Weißweine hingegen haben einen Restzuckergehalt von 18 - 45g,. Darüber hinaus, also ab einem Wert von 45g Restzucker gilt ein Wein als süß.
Bei „edelsüß“ handelt es sich um eine Geschmackskategorie, die dem Weißen vorbehalten ist und sich durch einen extrem hohen Zuckergehalt und nicht selten ein enormes Lagerungspotenzial auszeichnet, das bis über ein Jahrhundert erreichen kann. Jene sogenannten Brotytis-Weine sind ebenso süß wie komplex im Geschmack. Kenner und Gourmets lieben die legendäre Edelsüße in Verbindung zu üppigen Gerichten oder in Form von Dessertwein. Sie werden aus spät gelesenen, von Edelfäule durch den Schimmelpilz Botrytis cirenea befallenen Beeren gewonnen. Durch diesen Prozess steigert sich der Zuckergehalt.
Die beliebtesten weißen Sorten im Spitzenweinbau
Chardonnay, Riesling, Grauburgunder, Weißburgunder ... Diese Namen sind bei Kennern wie bei Amateuren Synonym für edle Tropfen. Aber was zeichnet die einzelne Sorte aus? Wo wird sie angebaut? Und wo liegen die charakteristischen und geschmacklichen Unterschiede? Hier eine Auflistung der wichtigsten weißen Weinreben und Anbaugebieten weltweit.
Großer Weißwein aus Frankreich
Französischer Weißwein respräsentiert die Elite unter den großen Weißen und ist für seine außerordentliche Qualität und seine enorme Vielfältigkeit bekannt, die prestigeträchtigen Weinbauregionen Frankreichs reichen vom Norden bis Süden des Landes und sind keinem Kenner ein Geheimnis: Burgund, Elsass, Loire-Tal, aber auch die traditionell eher für Rotwein bekannten südfranzösischen Gebiete wie Bordeaux, das Rhone-Tal oder die Provence. Finden Sie in den folgenden Zeilen die wichtigsten Anbauregionen und Rebsorten für die edelsten Tropfen aus Frankreich.
Burgund
Die Wiege des Chardonnays
Die Burgundweine werden in 4 Kategorien unterteilt (von niedrig nach hoch): Régional, Village, Premier Cru und Grand Cru. Letztere bildet die absolute Qualitätselite ab. Zu 75% werden in Burgund Weißweine hergestellt, hauptsächlich sortenrein. In Burgund bestehen optimale klimatische Bedingungen, die sich für frühreifende Rebsorten und insbesondere für weiße Crus besonders eignen.
Der aus dem östlichen Zentrum Frankreichs stammenden Burgunderwein ist so edel wie facettenreich - und einer der teuersten Tropfen überhaupt und überzeugen durch ihre Komplexität und unübertroffene Ausdrucksstärke. Die älteste und berühmteste Weinregion Frankreichs kann auf Jahrzehnte lange Erfahrung zurückgreifen, was sich eindeutig in Geschmack und Aromen bemerkbar macht. Auf einer Anbaufläche von rund 30.000 Hektar werden die hauptsächlich reinsortigen Geschmacksgiganten angebaut.
Die absoluten Highlights der Region stammen aus den Appellationen Aloxe-Corton, Chablis, Meursault und Montrachet. Die besten Crus befinden sich auf den kalksteinhaltigen Lagen der Region. Die Kombination als Boden, Klima, Tradition und Sortenreinheit, macht die Burgunderweine so einzigartig und zugehörig zu den Besten der Weinwelt. Seit 2015 sind die Parzellen UNSECO-Weltkulturerbe.
Zwei Rebsorten, zwei Stilrichtungen
In der Region dominiert hauptsächlich der Chardonnay, der zur Weißweinerzeugung genutzt wird. Diese Sorte ist grundsätzlich eher pflegeleicht und kann sich optimal an die unterschiedlichen Böden und klimatischen Bedingungen der Region anpassen. Sie wächst auf Schiefer, Mergel, Kies, Lehm, Kalkstein, auch in steiler Hanglage.
Die Sorte Aligoté hingegen ist weniger pflegeleicht, erzeugt dafür aber in guten Lagen äußerst füllige und würzige Tropfen. Zu den absoluten Spitzenweinen gehört zum beispiel der Morey-Saint-Denis 1er Cur „Clos des Monts Luisants“ aus der Domaine Ponsot. Das Terroir ist eines der ältesten Weinanbaugebiete Frankreichs.
Bordeaux
Cuvées der Spitzenklasse
Hauptsächlich ist die Region für ihren Rotwein bekannt, doch die Winzer in Bordeaux erzeugen auch wunderbare Mischungen aus ihren Reben, die für ihren klassischen und trockenen Auftritt bekannt sind. Hier wird vorwiegend auf Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle gesetzt. Das Besondere der kostbaren Bordelesen liegt darin, dass ausschließlich Cuvées erzeugt werden.
Die im Südwesten Frankreichs liegende Weinregion wird maßgeblich durch das atlantische Klima beeinflusst. Die Atlantik-Winde beeinflussen das Klima und somit das Rebenwachstum zudem ungemein. Die warmen Temperaturen werden hierdurch gemäßigt und auch die Böden werden von den Luftbewegungen beeinflusst und abgemildert. Die Parzellen werden in Hinblick auf ihre Lage in zwei Kategorien unterteilt: linkes (Rive gauche) oder rechtes (Rive droite) Flussufer. Die Region ist das weltweit größte, geschlossene Weinanbaugebiet und trägt den stolzen Titel UNESCO-Weltkulturerbe.
Bordeaux, Metropole des Weinbaus
Kenner und Laien treffen im Weinanbaugebiet Bordeaux auf die klassische Tradition des Weinbaus, aber auch auf innovative Neuheiten, wie La Cité de Vin, das Zentrum für Weinkultur und Weintourismus im Herzen der Stadt. Das seit Juni 2016 bestehende silber-metallic-farbige, absolut beeindruckende Gebäude ist garantiert einen Besuch wert. Grundsätzlich ist Bordeaux Synonym für Qualitätsweine: Das weltweit größte geschlossene Anbaugebiet, gelegen zwischen dem wilden Atlantik und der idyllisch verlaufenden Garonne, bringt absolute Spitzenweine hervor.
Die Böden der Garonne-Ufer
Die Böden am linken und rechten Ufer der Garonne, bieten den Crus Kies- und Schlammböden, angereichert von Jahrhunderte alter Mineralität. Die teilweise meterdicken Ablagerungen von Kies und Sand, ermöglichen den Reben eine besonders tiefe Verwurzeln und fungieren erfolgreich als natürliche Drainage. Die eher geringen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, aber auch während des Jahreszeiten-Wechsels, beeinflussen ein ausgeglichenes und geduldiges Wachstum der Reben. Die Winter sind meist frostfrei, die Frühjahre feucht und die Sommermonate lang. Diese Kombination erzeugt den individuellen Charakter des Terroirs.
Grand Cru Classés und Premier Grand Crus Classés
Im Weinanbaugebiet Bordeaux werden die Crus in Grand Cru Classés und Premier Grand Crus Classés eingeteilt. Hierzu zählen die Weißweine ebenso wie die Rotweine.
So schmeckt ein weißer Bordelais
Zu den weißen Spitzenwein produzierenden Appellationen, allen voran Pessac-Léognan, zählen die weltweit bekannten trockenen Graves, aber auch die Edelsüßen aus Sauternes und Barsac. Weniger bekannte sind die typischen Appellationen, wie Côtes-de-Bourg Blanc. Ein Bruchteil der Winzer erzeugt auch den wunderbaren edelsüßen Sémillon. Grundsätzlich werden verschiedene Sorten verwendet, um die typische Bordeaux-Assemblage zu erzeugen, ihre Verteilung lässt sich nicht grundlegend auflisten, doch zeichnet sich ein Trend ab.
Die Bordeaux-Assemblage
In der Appellation Sauternes zum Beispiel, zwischen den beiden Flüssen Garonne und Dordogne werden von Frische und starkem Ausdruck geprägter schöner Weiße erzeugt. Das Gebiet zwischen den beiden Flüssen nennt sich „Entre-Deux-Mers“, was so viel bedeutet, wie zwischen zwei Meeren. In der Appellation Pessac-Léognan entstehen sogenannte große, weiße Lagerweine, die in französischen Eichenfässern ausgebaut werden.
Die Winzer des Bordelais verwenden für die Erzeugung von Weißwein grundsätzlich in dieser Region Sauvignon Blanc, Semillion (50%), Colombard, Muscadelle und Ugni Blanc-Reben, die im jeweils unterschiedlichen Mischverhältnis von Winzer zu Winzer das spezielle Aroma der Assemblage des Weinguts ausmachen.
Das linke Garonne-Ufer ist dagegen von roten Weinreben geprägt.
Die Top-Produzenten für weißen Bordelais
Zu den bekanntesten Weingütern der Region Bordeaux zählen Namen wie Château Margaux, Château Haut-Bion, Latour, Mouton-Rothschild, Pétrus, Yquem und Château Guiraud. In Margaux wird der Bordeaux Blanc sec hergestellt.
Elsass
Ein wenig deutsch-französische Geschichte
Das Elsass liegt im Nordosten von Frankreich, westlich zum geschichtsträchtigen Lothringen, die Region war ein Ort jahrhundertelange Auseinandersetzungen zwischen den Nachbarsländern: Im Jahre 1871 wurde der nord-östliche Teil Lothringens an Deutschland abgetreten, bevor es nach dem Kriegsende wieder an Frankreich ging - und im 2. Weltkrieg erneut von deutschen Truppen besetzt und 1945 wieder an Frankreich angeschlossen wurde. Dieser Geschichtsabschnitt prägte die Identität der Region enorm.
Eine jahrhundertealte Weinbautradition
Im Elsass besteht bereits seit dem 16. Jahrhundert eine Art Appellations-System, die Weinbautradition ist in diesem Gebiet dementsprechend reich an Wissen und Tradition, schon zu dieser Zeit gab es Weinexporte ins Ausland. Die deutsch-französische Geschichte der Region spiegelt sich aber nicht nur in den Speisen und Bauten wider, sondern auch in der Eigenart des Weinanbaus. Elsassweine tragen aber nicht, wie dies bei vieler anderen Anbaugebiete der Fall ist, den Namen der Lage, sie werden nach der verwendeten Rebsorte benannt.
Das Weinanbaugebiet erstreckt sich über eine Länge von rund 100 Kilometern und auf eine Rebfläche von knapp 15.000 Hektar und liegt benachbart von den Vogesen optimal, da das Mittelgebirge die Rebflächen vor übermäßigen Niederschlägen und zu kalten Nordwinden schützen. Diese natürliche Beschaffenheit macht das Elsass zur zweit regenärmsten Region des Landes. Einzig das südfranzösische Bouches du Rhône unterschreitet diesen Wert noch. Übrigens, gegenüber der Region und auf der anderen Seite des Rheins, liegt das deutsche Weinanbaugebiet Baden.
170 Kilometer lange Weinstraße
Das geschichtsbehaftete Elsass wird in zwei Bereiche unterteilt, die sich entlang des Rhein erstrecken, welcher auch die natürliche Grenze zu Deutschland bildet. Der südlichere Teil wird Haut-Rhin (Ober-Rhein) und der östliche Bas-Rhin genannt. Auf Sand-, Kiesel-, Löss-, Kalk-, Ton-, Schier-, Granit- und Vulkangestein wachsen die Reben, die im Elsass auf kalte Winter, milde und warme Frühjahre, aber trockene Sommer stoßen. Für Touristen ist das Weinanbaugebiet unglaublich attraktiv, die 170 Kilometer lange und als Denkmal geschützte Weinstraße (Route du Vin) offenbart die Schönheit der Region, die Landschaft ist äußerst idyllisch und beeindruckend.
Riesling und Gewürztraminer, die Star-Reben des Elsasses
Aus eben jener Region entstehen die bekannten Elsässer Weine, die den deutschen sehr ähnlich sind. Da sie fast ausnahmslos durchgeboren werden, sind sie sehr trocken und zu 90% weiß. Für die Erzeugung werden Gewürztraminer und Grauburgunder, Muscat, Weißburgunder, Pinot Gris, Riesling und Sylvaner kultiviert.
Die Verwendung von Chardonnay ist nur für die Erzeugung von Schaumweinen zugelassen. Der Anteil von Chasselas, auch Gutedel genannt, ist rückläufig und die Weine sind eher einfach. Im Elsass sind grundsätzlich nur neun Sorten zugelassen, wobei der Riesling als die hochwertigste gilt.
Sie schmecken trocken, mit einer geringen Restsüße. Je nach Bodenart ist das Bouquet weich, blumig bis hin zu stahliger Säure. Die extraweichen Weine, teilweise mit Feuersteingeschmack, sind äußerst mineralisch. Der Gewürztraminer offenbart sich in einem würzigen, aromatischen, hauptsächlich trockenen Weißwein.
Die Elsässer Top-Produzenten
Die hochwertigsten Tropfen werden im Haute-Rhin (südlicher Teil) erzeugt. Speziell die aus der Umgebung von Colmar stammenden Weine gelten als die besten Grand-Crus aus dem Elsass. Insbesondere der Riesling und Gewürztraminer ist weltbekannt. Zu den bekanntesten Erzeugern zählen namenhafte Weingüter wie Domaine Zind-Humbrecht und Maison Trimbach.
Das Loire-Tal
Le Jardin de France
Das auch als „Garten von Frankreich“ bezeichnete Loire-Tal gehört längst zum Repertoire des UNESCO-Welterbes. Die etwa 70.000 Hektar Rebfläche machen das Gebiet zu einem der größten Terroirs Frankreichs. Die Geschichte des Weinanbaus im Loire-Tal geht bis auf das 1. Jahrhundert nach Christus zurück. Bereits ab dem 8. Jahrhundert wurden Weine nach Nordeuropa exportiert. Der Wein aus dem Loire-Tal wächst behütet am längsten Fluss Frankreichs, in malerischer Kulisse und unter dem Gewand höchster Naturbelassenheit. Auf einer Anbaufläche von rund 53.000 Hektar, an den Ufern der Loire gelegen, können die Rebsorten ihren individuellen Fingerabdruck in den Trauben hinterlassen. Umgeben von verwegenen Schlössern und beeindruckender Landschaft, vollbringt die Loire mit ihren reichhaltigen Böden wahre Wunder.
Boden und Klima
Die Vielfältigkeit der Böden, Sorten und klimatischen Bedingungen erzeugt ein breit gefächertes Geschmackserlebnis. Von der Quelle der Loire bis zur Mündung in den Atlantik bei Nantes, erstreckt sich die Loire auf eine Länge von rund 100 Kilometern. Die Loire beheimatet eine äußerst große Anzahl von Terroirs, die allesamt nahe des Stroms liegen. Da die Anbaugebiete sehr unterschiedliche Eigenschaften innehaben, gibt es den typischen Loire-Wein nicht. Im Geschmack sind sie so unterschiedlich, wie es auch die Flächen entlang des Val de Loire sind. Die Weißweine reichen von trocken bis halbtrocken und vom einfachen Landwein (Vin de Pays du Jardin de la France) bis hin zum international gefeierten Spitzenwein.
Klimatisch ist der westliche Teil der Region, nahe des Atlantik, durch den Einfluss des wärmenden Golfstroms gesegnet. Die Winter sind dort weniger kalt, die Sommer sind mäßig warm und es herrscht stetig ausreichend Niederschlagsbegebenheit. Entlang der Loire wird das Klima in Richtung Osten immer kontinentaler. Es können kalte Winter und heiße Sommer entstehen, wobei die Böden trockener werden. Diese große Bandbreite klimatischer Bedingungen und Bodenbeschaffenheiten erzeugt verschiedene Aromen und Wachstumsbedingungen der Beeren. Die wohl bekannteste Rebsorte der Loire ist der Sauvignon Blanc.
Die wichtigsten Appellationen der Loire
10% der Gesamtproduktion Frankreichs stammen aus dem Loire-Tal. Zur Weinanbauregion Val de Loire gehören mehrere Weinanbaugebiete:
Das Weinbaugebiet AOC Sancerre ist für ihre weißen Böden bekannt, die aus Ton und Kalkstein im Westen, Kies- und Kalt in der Mitte und Feuerstein im Osten bestehen. Der Weißwein wird hier sortenrein aus Sauvignon Blanc hergestellt. Nur einen Katzensprung entfernt liegt die Appellation Pouilly-Fumé, die ihr in der Bodenbeschaffenheit ähnelt. Auch hier dominiert die Sauvignon Blanc-Rebe.
Der sortenreine Weißwein wird mit einem Alkoholgehalt von mindestens 11% produziert. Typisch für die AOC sind, unter anderem auch im Barrique ausgebaute, trockene, fruchtige und äußerst lagerfähige Weine, die ihren geschmacklichen Höhepunkt nach rund vier bis sechs Jahren erreichen. Bekannt sind Häuser wie die Domaine Henri Bourgeois oder Château Tracy.
Eine der großen Appellationen ist die AOC Saumur. Sie liegt zwischen der Appellation Anjou und Touraine und verwendet hauptsächlich Chenin Blanc (80%), sowie Chardonnay und Sauvignon Blanc. Bekannte Weingüter sind beispielsweise Michel Chevré und Thierry German-Domaine des Roches Neuves. Auch in der AOC Saumur-Champigny wird hauptsächlich Chenin Blanc angebaut.
Die AOC Rully unterscheidet sich von den bisher genannten. Hier werden Weißweine aus Chardonnay und geringen Anteilen Aligoté hergestellt. Bekannt sind Domaine de Chévremont und Domaine de la Renarde.
Südfrankreich
Rhône-Tal, Provence, Korsika und Languedoc ... Bei diesen Namen denkt man spontant an sonnengeküsste, mineralische große Weine. Erfahren Sie hier alles über die südfranzösischen Spitzen-Weißweine!
Das Rhône-Tal
Entlang der Ufer der Rhône erstreckt sich eine wunderbare Weinregion auf die Länge von rund 200 Kilometer. Das bedeutsame Weinanbaugebiet liegt zwischen Vienne und Lyon/Avignon. Da die AOC Côtes du Rhône vom Norden bis in den Süden reicht, wird sie auch als Rhône-Tal bezeichnet. Die Anbaufläche umfasst rund 42.000 Hektar, die hauptsächlich für den Anbau roter Rebengenutzt werden. Der gerade einmal 2% Anteil, der für die Weißweine besteht, ist jedoch qualitativ nicht zu unterschätzen. Unter strengen Bedingungen, wie niedrigen Höchsterträgen, werden hier hauptsächlich Clairette, Grenche Blanc, Marsanne, Roussanne und Viognier-Reben angebaut. Die edlen Tropfen reichen von süß bis trocken.
AOC Côtes du Rhône-Villages und Côtes du Rhône, die eindrucksvollsten Anbaugebiete der Region, liegen im südliche Teil des Gebietes. Grundsätzlich wird es in Nord-Rhône und Süd-Rhône unterteilt: Im Süden ranken die Rebenwurzeln in Böden aus Lehm, Ton und Sand, die häufig auf Kalksockeln liegen. Im Norden reifen die Reben auf mineralischen Granit- und Schieferböden im Bereich der Nord-Rhône.
Die bekanntesten Appellationen des Rhône-Tals sind Condrieu, Saint-Joseph, Crozes-Hermitage, Hermitage, Lirac, Châteauneuf-du-Pape und Beaumes de Venise.
Die Provence
Das Weinanbaugebiet Provence liegt im Südosten Frankreichs und erstreckt sich auf eine Region entlang der Côte d’Azur von Marseille im Westen bis nach Nizza im Osten des Landes. Begrenzt wird sie durch zwei andere Terroirs, Languedoc und das Rhône-Tal. Den Eigenschaften der Weinbauregion ähnelt dem Charakter der Weinkultur Korsikas. Das Trio Languedoc, Provence und Korsika wird häufig als Midi tituliert. Die Provence gehört zählt zu den ältesten Weinbaugebieten Frankreichs, aber auch Europas. Es herrscht ein mediterranes Klima, welches milde Winter, niederschlagsreiche Frühjahre und heiße Sommer mit sich bringt. Auch der Herbst ist noch gemäßigt warm. In diesem Gebiet ist eine Vielzahl von Rebsorten zugelassen.
Die Appellation Côte de Provence macht rund 20% des Gesamtertrags der Region aus. Zu den wichtigsten Weißwein-Reben zählen Clairette, weißer Grenache, Sémillon und Ugni Blanc. Die Erträge sind relativ gering.
Französische Mittelmeerregion
Auf einer Anbaufläche von rund 8.000 Hektar bauen 124 eigenständige Weingüter auf 9 AOC Regionen wunderbare Weine auf der drittgrößten Weininsel im Mittelmeer an. Frankreichs Mittelmeerinsel Korsika ist weltbekannt für ihre wunderbaren Weine. Auf trockener Kieselerde gedeihen die Rebsorten, die originelle, frische und fruchtige Weine ergeben. Rund 10% des Gesamtertrags sind Weißweine. Die Weine, die den Namen „Vin de Corse“ tragen dürfen, gelten als französische Qualitätsweine. Korsische Weine sind körperreich und kräftig, aber wenig schwer. Die korsischen Weißweine bestehen hauptsächlich aus Ugni Blanc, Muscat Blanc, Genovese, Vermentinu, Biancone, Biancu Gentile, Carcajolo Blanc und Vermentino.
Die wichtigsten Appellationen sind Ajaccio, Ile de Beauté, Méditerranée, Muscat du Cap Corse, Patrimonio und Vin de Corse. Je nach Appellation werden verschiedene Cuvées erzeugt.
Das Languedoc
Tief im Süden gelegen befindet sich die wunderschöne Weinregion Languedoc, der nördliche Teil des Languedoc-Roussillons. Der westliche Teil der Mittelmeer-Region grenzt an die Weinanbauregionen Provence und Rhône. Einst durch den perlenden Champagner bekannt geworden, zählt die Region heute zu den besten Weißwein-Herstellern Frankreichs. Die Weine sind relativ alkoholhaltig und süß. Im Westen liegen die Weinberge in Teilen der Pyrenäen auf Schiefer- und Kalksteinböden.
Die wichtigsten Rebsorten der Region für die Weißweinherstellung sind Bourboulenc, Clairette, weißer Grenache. Außerdem werden auch Carignan Blanc und Chardonnay verwendet. Die Crus der Appellationen werden in AOC-Weine, Grands Vins de Languedoc- und Crus du Languedoc, die Spitze der Weine, unterteilt. Insgesamt bestehen 15 Appellationen. Besondere Weinen stammen zum Beispiel aus der Appellation Languedoc-Pézenas (Domaine les Aurelles) oder aus IGP Pays d’Oc (Domaine Laroche).
Deutsche Spitzenklassen-Weißweine
„Der Wein ist die edelste Verkörperung des Naturgeistes.“ Friedrich Hebbel
Klassisch und modern zugleich
Keine Rebe repräsentiert den deutschen Weinbau so sehr wie der Riesling, die fruchtige Star-Rebe vieler Weingüter hierzulande. Der jahrhundertealte Gewürztraminer ist ein regelrechtes Denkmal deutscher Weinkultur. Aber auch der elegante Weißburgunder und der meist trocken ausgebaute Grauburgunder erfreut sich in Deutschland und über die Grenzen hinaus von großer Beliebtheit.
Deutschlands Weinbau lässt sich in 4 Regionen unterteilen: Rheinhessen, Rheingau, Pfalz und Mosel. Die hierzulande gewonnenen edlen Tropfen gehören zu den besten und teuersten der Welt, ihr einzigartiges Aroma überzeugt Kenner und Amateure.
Rheinhessen
Rheinhessen ist das größte Anbaugebiet Deutschlands. Zwischen dem Rheingau und der Pfalz gelegen, zählt Rheinhessen zu den trockensten Gebieten in Mitteleuropa. Auf Löss-, Mergel- und Tonböden wachsen die Reben bei niedrigem Niederschlag. Unter dem Einfluss von Klima und Böden, reift hier die Müller-Thurgau-Rebe besonders gut und dominiert die Region. Die größte Region Deutschlands wird in 3 Teile unterteilt: Bingen, Nierstein und Wonnegau. Das am linken Ufer des großen Rheinknies liegende Dreieck Rheinhessen, mit hügeliger Landschaft, bietet optimale Reifebedingungen für Reben und Trauben. Geschützt durch Odenwald und Taunus, liegen die milden Temperaturen durchschnittlich bei 9,4 bis 10,4 Grad Celsius
Rheingau
So ist das Rheingau, am Rheinufer gelegen, ebenso eine wunderbare Weinregion mit langer Tradition. Am Untermain bei Wiesbaden beginnend, erstreckt sich das Zuhause der Reben auf eine Fläche von rund 3.000 Hektar. Die Weinberge liegen hier häufig auf Südhängen. In dieser Region dominiert der Riesling. Nach ihm wurde auch die „Rheingauer Riesling-Route“ benannt, eine am rechten Ufer verlaufende Fahrrad- und Wanderroute entlang der wunderbaren Weinberge. Auf Quarz- und Schieferböden in den hohen Lagen und Lehm-, Löss- und Tonböden im Tal, entstehen auf den Lagen des Johannisbergs würzige und rassige Weißweine.
Mosel
Ein Blick auf die Weinregion Mosel, Rheinland-Pflanz und zum Teil auch Saarland, lässt die Rebsorte Riesling (60%) deutlich in den Fokus rücken. Neben ihr werden im Anbaugebiet Mosel auch Reben des weißen Elblings angebaut, die fast ausschließlich an der Mosel vertreten ist. An der oberen Mosel liegen die ältesten Weinberge Deutschlands, hierzu gehören jene nahe der historischen Stadt Trier. Dieses Terroir zählt zu den wärmsten Klimazonen Deutschlands. Die Reben können auf sonnenbestrahlten Hängen mit Schieferböden wachsen, während ein ausreichender Regen für die nötige Feuchtigkeit sorgt. Das milde Klima der Region wird durch die zu 50% vorhandenen Kalk- und Schieferböden erzeugt, welche die gespeicherte Wärme nachts wieder abgeben. Das Herzstück der Region ist die Mittelmosel mit den meisten Weinbergen. Wie auch in anderen Weinanbau-Ländern, wird die Fruchtbarkeit der Böden auch in Deutschland durch die Nähe zu Gewässern geprägt.
Pfalz
Riesling, gefolgt von Sauvignon Blanc und Müller-Thurgau (eher rückläufig) dominieren in der Pfalz. Es ist das zweitgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands gleich nach Rheinhessen. Sie reicht von Worms bis zur französischen Grenze im Norden. Das Klima in dieser Region ist mit trockenen, warmen Sommern und milden Wintern ideal für den Weinbau. Die Region gehört zu den wärmsten deutschen Anbaugebieten. Auf den Kalk- und Steinböden, auch hin und wieder von Lehm und Ton unterstützt, gedeihen die Reben außerordentlich.
Italienische Weißweine
Die großen Rotweine fühlen sich im Süden unter der Sonne sehr heimisch, die wunderbaren weißen Reben hingegen lieben das kühle Klima. Aus diesem Grund ist Norditalien die beste Gegend in Italien, um die besten Weißweine des Landes hervorzubringen. In Südtirol, spezieller Trentino, wachsen die Beeren sehr aromatischer Rebsorten. Der Norden Italiens ist geprägt von Müller-Thurgau- Reben, während in Südtirol ganz eindeutig der Gewürztraminer dominiert.
Grundsätzlich unterscheiden sich die Rebsorten Italiens sehr stark voneinander, je nach Region. So wird auch die Rebsorte Nosiola verwendet, die besonders fruchtige Aromen aufweist. Im Friaul und im Veneto setzten die Winzer auf die Tocai-Rebe, um große italienische Weißweine zu produzieren. Die Winzer der Lombardei lieben Pinot Noir und Chardonnay. Doch werden in der italienischen Region mit der Hauptstadt Milano auch weitere Rebsorten verwendet: Für den Ausbau von Rieslingen werden beispielsweise Riesling Renano und Riesling Italico verwendet.
In Venezien hingegen dominiert Garganega, Chardonnay und Glera, die aber eher der Schaumweinherstellung dienen. Auf über 25.000 Hektar Anbaufläche werden in der DOC delle Venezie die Weißweine aus Pinot Grigio hergestellt. In Mittelitalien werden außerordentliche Weißweine auf der Basis von Trebbiano Toscano und Verdicchio hergestellt.
Die Insel Sizilien ist bekannt für den Anbau von Chardonnay und im Süden herrscht die Überlegenheit von Falanghina und Greco als Hauptrebsorte.
Weißwein aus Spanien
Dass Spanien ein international anerkannter Produzent hochwertiger Rotweine ist, steht außer Frage. Doch kann Spanien auch durchaus mit edlen Weißen überzeugen. Das Weinanbaugebiet liegt in der spanischen Region Kastilien-León. Die D.O. Rueda, eine im Nordwesten von Madrid gelegene Appellation mit heißen, trockenen Sommern und kalten, langen Wintern, ist bekannt für den gleichnamigen außerordentlichen Rueda. Die Reben wachsen auf kalksteinhaltigem Boden, gemischt mit Kies und unter dem Einfluss kontinentalen Klimas. Diese Kombination erzeugt einen fruchtiges Ergebnis mit frischer Säure. Es werden die Reben von Verdejo und Sauvignon Blanc verwendet.
Außerdem sind auch die Weine aus der Region La Rioja, genauer, der Rioja Blanco so beliebt wie hochwertig. Die großen Weißen basieren auf den Rebsorten Viura, Malvasía und Garnacha Blanca.
Nicht zu vergessen sei auch der aus der andalusischen Stadt stammende Jerez de la Frontera stammende „Jerez“, ein mit Alkohol angereicherter, komplexer Wein. Er ist ein besonderes Duft- und Geschmackserlebnis mit einer weitreichenden Geschichte. Die Einheimischen nennen ihn auch „flüssiges Gold“.
Weißwein aus der Neuen Welt
Das an der Pazifikküste gelegene südamerikanische Land Chile produziert mitunter wunderbar elegante, frische Weißweine auf Chardonnay-Basis. Auch Argentinien möchte neben Frankreich, Italien und Spanien, den Weißweinmarkt erobern und setzt hierbei nur auf die besten Rebsorten in Anlehnung an die Marktführer.
Südafrika erwacht mittlerweile auch aus dem Winterschlaf und bringt wunderbare Weiße wie den Pinotage heraus.
Aber auch australische Weißweine gehören zu den besonderes edlen Tropfen. Zu den Neuheiten gehört ganz klar auch der neuseeländische Sauvignon Blanc. Gemeinsam haben die Weine aus der neuen Welt aber zwei Dinge: Geschmacksfülle und Zugänglichkeit.