Für viele Weinfreunde ist Saint-Joseph Synonym für süffige Rotweine auf Syrah-Basis. Dass hier in den besten Lagen mitunter kräftig-würzige Crus mit Tiefe entstehen, die besonders im Vergleich zu den benachbarten Spitzenappellationen mit einem hoch interessanten Preis-Leistungs-Verhältnis aufwarten können, hat sich hierzulande noch nicht wirklich herumgesprochen. Auch Weißweine findet man hier in Top-Niveau. Terroir, Geschmacksprofil, Top-Weingüter: Erfahren Sie alles Wissenswerte zu dem Weinbaugebiet aus der Nord-Rhône!
Saint-Joseph: Die Geschichte eines Weinanbaugebietes in der nördlichen Rhône
Die Ursprünge der französischen Weinbauregion im nördlichen Teil des Rhône-Tals gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Der Wein erhielt seinen Namen von Mönchen, die seit dem Mittelalter einen Weinberg mit demselben Namen im Zentrum der heutigen AOC kultivierten und diesen dem heiligen Josef weihten. Der französische Schriftsteller Victor Hugo bezeichnete ihn auch als "Wein aus Mauves", nach dem Namen des gleichnamigen Dorfes. Er wurde am Hof des französischen Königs serviert wurde und begeisterte der Legende nach auch den russischen Zaren.
Im Jahre 1956 erhielt das Rhône-Weinbaugebiet offiziell seine AOC. Zu jener Zeit zählte umfasste Saint-Joseph bescheidene 100 Hektar Reben, die sich über sechs Gemeinden erstreckten. Seine heutige Form nahm das Gebiet erst 1994 an.
Das Terroir von Saint-Joseph
Lage und Boden
Das Weinanbaugebiet von Saint-Joseph erstreckt sich über 1.200 Hektar und macht diesen großen Namen zu einer bedeutenden Appellation des nördlichen Rhône-Tals. Saint-Joseph ist auf 26 Gemeinden verteilt und erstreckt sich über fast 60 Kilometer entlang des Rhône-Ufers, das die Departements Ardèche (23 Gemeinden) und Loire (3 Gemeinden) umfasst.
Die Weinberge von Saint-Joseph erstrecken sich über schmale Granitterrassen und sind ein architektonisches Meisterwerk mit einem außergewöhnlichen Alpenpanorama. Die Hänge sind sehr steil und profitieren von einer Süd- und Südostausrichtung.
Die Saint-Josephs entstehen auf einem wahren Terror-Mosaik, auch wenn die AOC hauptsächlich auf Granitböden verankert ist. Im nördlichen Teil der Appellation findet man weiche Gneis- und Granitböden, während der südlichere Teil aus komplexen, mageren und sauren Granitböden besteht.
Die drei Hauptrebsorten in Saint-Joseph: Syrah, Marsanne und Roussanne
Für viele Weinfreunde ist Saint-Joseph Wein gleichbedeutend mit Rotwein. Und tatsächlich werden hauptsächlich Rotweine produziert, doch auch einige große Weißweine gedeihen in der Weinbauregion. Folgende Rebsorten dominieren den Weinbau in Saint-Joseph: Syrah für den Saint-Joseph Rouge und Marsanne sowie Roussanne für den Saint-Joseph Blanc.
Weiße Rebsorten können in geringem Anteil auch in die Assemblage von roten Saint-Joseph-Weinen einfließen.
Erträge
Die Jahresproduktion von Saint-Joseph-Weinen liegt bei 5,5 Millionen Flaschen.
Das Geschmacksprofil von Saint-Joseph Wein
Was macht einen roten Saint Joseph (Syrah) aus?
Der Rouge zeichnet sich durch seine aromatische Komplexität aus. Rote Saint-Josephs enthalten pfeffrige und würzige Noten, während sie von blumigen Aromen, die an Veilchen erinnern, begleitet werden. Zudem kommt eine schöne Mineralität zum Vorschein. Die Rotweine aus Saint-Joseph sind eine perfekte Harmonie zwischen Kraft und Finesse und zeichnen sich durch eine große Eleganz aus.
Wie schmeckt ein Saint Joseph Weißwein?
Die Weißweine bestechen durch ihre blumigen Noten mit Aromen von Weißdorn und Akazie sowie von Honig und Aprikose, die mit schönen Gewürznoten vereint werden. Am Gaumen bieten die Weißweine aus Saint-Joseph eine schöne Konzentration, sind vollmundig und sanft, behalten aber gleichzeitig eine unvergleichliche Frische und Säure.
Das Lagerpotenzial
Saint-Joseph-Weine sind bereits in ihrer Jugend trinkreif, können aber, je nach Lage und Jahrgang, auch 3 bis 10 Jahre weiter gelagert werden.
Die herausragenden Weingüter von Saint Joseph: Guigal, Chapoutier & Co.
Das französische Weinbaugebiet Saint-Joseph glänzt dank Guigal, M. Chapoutier oder Delas Frères. Aber auch hierzulande weniger berühmte Winzer und Domaines tragen in und außerhalb von Frankreich zum Ruhm des Weinbaugebietes bei. So wurde Pierre-Jean Villa von Bettane & Desseauve als "einer der talentiertesten Winzer seiner Generation" bezeichnet.
E. Guigal
1946 gründete Etienne Guigal die Domaine Guigal in Ampuis, der Geburtsstätte der Appellation Cote-Rotie. Die nachfolgenden Generationen setzten den Erfolgskurs fort und konnten fortlaufend hervorragende Rhone-Weine produzieren, die das lokale Terroir auf königliche Weise zum Ausdruck bringen. Die Weinberge der Domaine Guigal breiten sich über 4 Appellationen aus: Hermitage, Condrieu, Cote Rotie und Saint Joseph.
M. Chapoutier
Michel Chapoutiers Weinberge erstrecken sich über 360 Hektar in Frankreich, zuzüglich Besitztümer in Australien und Portugal. Dieses weitreichende Imperium hat sich allerdings nicht über Nacht entwickelt, seine Geschichte lässt sich über ein Jahrhundert zurückverfolgen. Das Markenzeichen von M. Chapoutier sind seine "Sélections Parcellaires" (Parzellauswahl), Weine, die separat aus spezifischen Lagen vinifiziert werden, ein entscheidender Schritt auf dem Pfad zur Exzellenz. Seine Strategie des selektiven Lagenanbaus zielt insbesondere darauf ab, die Einzigartigkeit des speziellen Terroirs in den Weinen hervorzuheben und zu feiern.
François Villard
François Villard zählt zweifelsohne zu den Spitzenwinzern des nördlichen Rhônetals. Seine 30 Hektar Weinberge verteilen sich auf die renommierten Rhône-Weinregionen Côte Rotie, Saint Joseph, Condrieu und Saint Péray. Ursprünglich Koch und passionierter Weinliebhaber, absolvierte Francois Villard eine Ausbildung in Sommelier-Kunst und Agrarwirtschaft, bevor er 1989 seine ersten Reben in Condrieu pflanzte. Schon zwei Jahre später produzierte er 400 Flaschen. Seine Weine zeichnen sich durch ihre Konzentration und Komplexität aus und zählen zu den herausragendsten Erzeugnissen der Region.
Pierre-Jean Villa
Pierre-Jean Villa, von Bettane & Desseauve als "einer der talentiertesten Winzer seiner Generation" gelobt, produziert herausragende Weine, die für ihre Frische, ihren Genuss, ihre Feinheit und Präzision bekannt sind. Im Jahr 2009 gründete Pierre-Jean Villa sein Weingut in seiner Heimatstadt Chavanay im Herzen des nördlichen Rhône-Tals. Auf Anraten von Georges und Christine Vernay kaufte er eine Parzelle in Saint-Joseph und eine in Condrieu. Auf einem Hang, der den Einsatz von Maschinen unmöglich macht, pflanzte er seine Rebstöcke.
Domaine Bernard Gripa
Die Domaine Bernard Gripa befindet sich in der Gemeinde Mauves (Ardèche) und wurde nach ihrem ehemaligen Geschäftsführer benannt, der 1974 die erste Flaschenweinvermarktung einleitete. Bernard Gripa produziert Rot- und Weißweine aus St. Joseph und Saint-Peray von ausgezeichneter Qualität und mit einem einzigartigen Stil. Die 16 Hektar umfassenden Weinberge auf Granitböden verleihen den Weinen eine schöne Mineralität und Lagerfähigkeit, beispielsweise den Les Berceaux, Les Figuiers, Les Pins und den Cuvées Maison.
Das Rhône-Tal: Heimat französischer Top-Appellationen
Von Hermitage bis Châteauneuf-du-Pape
Das Rhônetal erstreckt sich entlang einer vertikalen Achse von Süden nach Norden und profitiert von einer Vielfalt an Klimazonen und Terroirs. Das nördliche Rhônetal ist bekannt für seine steilen Hänge und an schwindelerregenden Hängen kultivierten Reben. Hier gedeihen die roten und weißen Rebsorten in den weltberühmte Appellationen Hermitage, Côte-Rôtie, Condrieu und Crozes-Hermitage in aller Ruhe.
Im südlichen Rhônetal hingegen präsentiert sich eine große Landschaftsvielfalt mit Hängen, Plateaus und Terrassen. Einige Orte sind aufgrund der Nähe des Zentralmassivs und der Alpen relativ steil. Der Unterschied macht sich vor allem im mediterranen Klima bemerkbar, Letzteres ermöglicht den Reben ein sanftes Gedeihen. Unter den berühmtesten Weinbaugebieten des südlichen Rhônetals sind die AOC Côtes du Rhône, Beaume de Venise und Châteauneuf-du-Pape.
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