Bordeaux Subskription 2024: Was darf man vom neuen Jahrgang erwarten?

Die Bordeaux Subskription 2024 rückt näher. Erste Trends deuten auf einen vielversprechenden Jahrgang hin. In diesem Artikel erfahren Sie, was die neue Kampagne für Weinliebhaber bereithält.
Jedes Jahr beginnt die Bordeaux Subskription mit einer intensiven Woche der Verkostungen. Journalisten, Weinkritiker und Einkäufer aus aller Welt kommen zusammen, um die noch im Ausbau befindlichen Weine zu probieren, zu analysieren und zu bewerten. Diese Woche ist ein zentrales Ereignis im Weinkalender und ermöglicht es, nach und nach ein Bild des neuen Jahrgangs zu zeichnen. Die Verkostungswoche der Bordeaux Subskription 2024 ist abgeschlossen – Zeit für einen ersten Überblick: Was lässt sich bereits jetzt über den Jahrgang sagen?
Der Jahrgang 2024: Die wichtigsten Punkte
Frische geprägte Weinprofile
Niedrigere Alkoholgrade
Geringe Erträge aufgrund historischer klimatischer Herausforderungen
Ein Jahrgang, der schon in jungen Jahren zugänglich ist, mit schönem Reifepotenzial für edelsüße Weine
Erwartete Preissenkungen
Sehr vielfältige Stilrichtungen
Ein Jahr mit außergewöhnlichen Wetterbedingungen
Das Jahr 2024 wird als eines der ungewöhnlichsten Jahre in der jüngeren Klimageschichte Frankreichs in Erinnerung bleiben. Paradoxerweise gehört es gleichzeitig zu den zehn niederschlagsreichsten und den fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1900. Diese atypischen klimatischen Bedingungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Weinberge gehabt und zu einem deutlichen Rückgang der Erntemengen geführt.
Der Winter 2024 war in Bordeaux geprägt von milden Temperaturen und deutlich höheren Niederschlägen als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Blüte, die im Juni stattfand, verlief unter günstigen Bedingungen, mit stabilen Durchschnittstemperaturen und ohne nennenswerte Niederschläge. Der Sommer zeigte sich im Juli und August mit angenehmem Wetter und leicht unterdurchschnittlicher Niederschlagsmenge, was die Reben nur moderat belastete. Im September jedoch kam es zu einem Umschwung: Die Temperaturen sanken spürbar, und es traten häufiger Regenperioden auf, was die Lesephase besonders herausfordernd gestaltete.
Der Bordeaux-Jahrgang 2024 präsentiert sich daher als Jahrgang der Gegensätze, in dem die Ausdruckskraft der Terroirs besonders zur Geltung kommt. Die wechselhaften Wetterbedingungen führten zu großen Unterschieden zwischen den Appellationen und Bodentypen und stellten das Können und die Anpassungsfähigkeit der Winzer einmal mehr unter Beweis.
2024: Ein von der Entschlossenheit der Winzer geprägter Jahrgang
Bereits zu Beginn der Saison durch Mehltau geschwächt und kurz vor der Lese erneut durch Botrytis (Grauschimmelfäule) auf die Probe gestellt, ließ der Gesundheitszustand der Weinberge zunächst einen schwierigen Jahrgang 2024 befürchten. Doch dank des unermüdlichen Engagements der Winzer konnte letztlich eine sehr gute Qualität erzielt werden.
Trotz der zahlreichen Herausforderungen, die das Jahr mit sich brachte, zeigt sich 2024 vielversprechend – wie es auch das renommierte Château Cos d’Estournel aus Saint-Estèphe treffend formuliert:
„Der Jahrgang 2024, geprägt von dem unermüdlichen Einsatz unserer Teams im Weinberg und einer späten Reife, war ein Jahrgang der Balanceakte. Die erstaunliche Widerstandsfähigkeit unserer Terroirs, verbunden mit dem hohen Alter der Reben, ermöglichte es uns, einen am Ende doch sehr vielversprechenden Jahrgang hervorzubringen. Mit großem Stolz präsentieren wir Ihnen diesen Jahrgang von außergewöhnlicher Feinheit.“ Michel Reybier, Eigentümer von Cos d’Estournel.
Getragen von der Vielfalt der Terroirs, dem Fachwissen der Teams und ihrer Anpassungsfähigkeit, kündigt sich der Jahrgang 2024 als ein Jahrgang von hoher Qualität an, geprägt von Frische, Ausgewogenheit und aromatischer Intensität.
Wie werden die 2024er Bordeaux-Weine ausfallen?
Feine und frische Rotweine mit viel Trinkfreude
Im Gegensatz zu den sonnenreichen Vorjahren präsentiert sich der 2024er Jahrgang unter dem Zeichen der Frische – ein Stil, der dem aktuellen Geschmack vieler Weinliebhaber entspricht: weniger Kraft, mehr Finesse, niedriger Alkoholgehalt und Zugänglichkeit bereits in der Jugend.
Die Rotweine dieses Jahrgangs überzeugen mit ihrer natürlichen Frische und intensiven Aromatik, die sich auf leuchtende rote Früchte konzentriert. Schon im Auftakt zeigen sie eine feine Struktur, getragen von eleganten, geschmeidigen Tanninen, die deutlich sanfter wirken als in früheren Jahren. Dieses harmonische Profil, gepaart mit einem niedrigen Alkoholgehalt (um die 12 %), verleiht den Weinen eine hohe Trinkfreude und frühe Zugänglichkeit.
Die Merlot-Weine zeichnen sich durch eine klare Fruchtausprägung, weiche Tannine und einen lebendigen, frischen Abgang aus. Sie betonen die Fruchtigkeit und Genussfreude roter Beeren, gestützt von einer moderaten bis sehr feinen Struktur.
Die Cabernets sorgen für zusätzliches Volumen und Länge am Gaumen. Ihre Tannine sind präsent, aber gut integriert, und sie steuern – je nach Terroir – Aromen von dunklen Beeren und sanften Gewürzen bei.
Trockene Weißweine: Intensiv und energiegeladen
Die trockenen Bordeaux-Weißweine versprechen großartige Ergebnisse. Die meisten Cuvées zeigen ein ausdrucksstarkes Aromaprofil, das von lebhaften Zitrusnoten dominiert wird. Eine straffe Säure sorgt für Frische und besondere Energie.
Edelsüße Weine: Ein subtiles Gleichgewicht zwischen Frische und Opulenz
Für die Süßweine aus Sauternes und Barsac deutet sich ein besonders vielversprechender Jahrgang an. Die klimatischen Bedingungen begünstigten eine intensive Aromenausprägung mit ausgeprägten Fruchtnoten und bemerkenswerter Frische. Am Gaumen verbinden sich Kraft und lebendige Säure zu einer harmonischen Balance – ein Versprechen für ein großes Reifepotenzial.
Subskriptionsweine 2024: Mit welchen Preisen ist zu rechnen?
Die Bekanntgabe der ersten Preise der Bordeaux Subskription erfolgt in der Regel einige Tage oder Wochen nach der berühmten Verkostungswoche der Union des Grands Crus de Bordeaux. Nach und nach geben die Châteaux ihre Preise bekannt, was die allgemeine Richtung des Marktes erkennen lässt. Doch welche Preisentwicklung ist für den kommenden Jahrgang zu erwarten?
Vor dem Hintergrund von Inflation und schwächelnder Konjunktur herrscht sowohl bei Verbrauchern als auch bei Investoren Vorsicht. Die Preise dürften daher den bereits mit dem vorherigen Jahrgang eingeschlagenen Abwärtstrend fortsetzen. Die Lagerbestände bei Importeuren, Händlern und Fachhändlern sind hoch, was zu einem Preisrückgang vieler Spitzenweine geführt hat. Angesichts dieser Situation ist es wahrscheinlich, dass die Weingüter auf attraktivere Preise für den Jahrgang 2024 setzen werden – trotz der geringen Erntemengen.
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